- Standardsignatur2754
- TitelBerücksichtigung finanzieller Aspekte bei waldbaulichen Entscheidungen – eine Fallstudie für reine Fichtenbestände in der Bergmischwaldzone
- Verfasser
- ErscheinungsortAlfeld
- Verlag
- Erscheinungsjahr2009
- SeitenS. 4-14
- Illustrationen10 Abb., 1 Tab., 65 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200153370
- Quelle
- AbstractDer Waldbau ist eine Disziplin, die von jeher auf die Entscheidungsunterstützung in der Waldbewirtschaftung ausgerichtet ist, und er integriert deshalb verschiedene Aspekte. gerade die Verschränkung von naturalen und finanziellen Forschungsansätzen in der Waldbauwissenschaft wird immer wichtiger, da die Bedeutung der Knappheit von mitteln im Forstbereich zunimmt. es wird deshalb anhand eines Fallbeispiels gezeigt, wie in waldbaulichen Studien finanzielle Aspekte umfassend berücksichtigt werden können. eine Untersuchung zur Stabilität von reinen Fichtenbeständen in der montanen Stufe war zu dem ergebnis gekommen, dass Steigerungen von resistenz und Elastizität dieser Bestände nur durch sehr frühe waldbauliche eingriffe erreicht werden können. nachdem diese frühen Eingriffe im gebirge oft defizitär ausfallen und deshalb in der Praxis oft nicht durchgeführt werden, wurden die finanziellen Auswirkungen solcher maßnahmen mit methoden der Investitionsrechnung bewertet. Zwei Szenarien "Bestand behandeln“ und "Bestand nicht behandeln“ wurden hinsichtlich ihrer finanziellen Vorteilhaftigkeit miteinander verglichen. dabei wurde zusätzlich berücksichtigt, welche Auswirkungen 6 unterschiedlich teure Holzernteverfahren (Harvester, kombiniert, Vollbaum, Schlepper, Seil bergauf und Seil bergab) auf diesen Vergleich haben. Beim Szenario „unbehandelt“ wurde außer der Kulturbegründung lediglich eine fiktive ernte im Alter 100 Jahre unterstellt, beim Szenario „behandelt“ ging man zusätzlich von Durchforstungseingriffen im Bestandesalter von 40, 60 und 80 Jahren aus. Zur Bewertung der beiden optionen wurden Kapitalwerte berechnet. mittels monte-Carlo-Simulationen wurde auch das Ausfallrisiko der Bestände aufgrund von Schneebruch, Sturmwurf oder Insektenschäden berücksichtigt. die abschließende Wertung hinsichtlich der finanziellen Vorteilhaftigkeit einer der beiden Handlungsoptionen wurde anhand der Entscheidungsprinzipien -regel und Stochastische Dominanz durchgeführt. Beide Methoden führten in den meisten Fällen zu dem Ergebnis, dass unter Berücksichtigung von Risiken die Variante "behandelt“ finanziell vorteilhafter abschneidet als die Variante "unbehandelt“. insofern spricht nicht nur der Stabilitätsaspekt, sondern auch der finanzielle Aspekt für eine waldbauliche Behandlung von Fichtenbeständen in der montanen Zone. das Fallbeispiel zeigt, dass man durch die Berücksichtigung finanzieller Aspekte in waldbaulichen Fragestellungen zu einer umfassenderen Entscheidungsunterstützung kommt, als es mit einer rein natural ausgerichteten Forschung möglich wäre.
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