Heterogenität von Bodenbelüftung und Bodenstrukturierung in Fichtenbeständen Oberschwabens

Freiburg im Breisgau

2009

S. 71-81

3 Abb., 14 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200153300

Sollen diagnostische Verfahren zur Erfassung alter Befahrungslinien eingesetzt werden, muss zuvor die natürliche Heterogenität der Bodenstruktur auf der betreffenden Waldfläche geklärt werden, um Fehlinterpretationen zu vermeiden. Als ein Hauptverursacher natürlicher Bodenstrukturstörung kann unter bestimmten standörtlichen Voraussetzungen die windinduzierte Wurzelbewegung angesehen werden. An zwei Standorten in Oberschwaben, die eine standördlche Strukturiabilität aufweisen, konnten erhöhte CO2-Konzentrationen im Umkreis von Fichten, Wurzelstöcken und im Bereich einer Fahrspur nachgewiesen werden. Erhöhte C02-Konzentrationen gelten als Indikator für Verdichtung, da bei gestörter Bodenstruktur das im Boden produzierte CO2 nur noch eingeschränkt an die Atmosphäre abgegeben werden kann und sich im Boden anreichert. Zur Ermittlung des Produktionseinflusses auf die C02-Konzentration wurde mittels Anpassung von Spline-Funktionen an Tiefenprofile der C02-Konzentration für die voneinander abgegrenzten Situationen "Fichte", "Wurzelstock" und "Zwischenstammbereich" die C02-Produktion in den einzelnen Bodenhorizonten abgeleitet. Die Befunde lassen keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen C02-Produktion und den Verteilungsmustern der CO2-Konzentration auf der Fläche erkennen. Wesenliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Strukturstörungen infolge windinduzierter Wurzelbewegung und befahrungsbedingtem Strukturverlust ist den bisherigen Untersuchungsergebnissen zufolge die Tiefe des Schadenseintritts.