Bodenstrukturveränderung oder Bodenschaden - wo liegt die Grenze?

Freiburg im Breisgau

2009

S. 39-45

4 Abb.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200153296

Gesetzliche Vorgaben im Bereich des Bodenschutzes zielen auf eine Erhaltung der Funktions-, Regenerations- und Nutzungsfähigkeit der Böden ab. Dabei soll insbesondere eine möglichst hohe standortsspezifische Bodenfruchtbarkeit erhalten bleiben. Leistungsfähigkeit und Maschinengewichte der in der Holzernte eingesetzten Fahrzeuge stiegen in den letzten Jahren stetig an. Vollmechanisierte Aufarbeitung und vor allem Bringung von Holz führt zu Bodenverformungen von z.T. erheblichem Ausmaß. Die Auswirkungen auf Bodenfunktionen und forstliche Vegetation sind seit längerer Zeit Gegenstand einschlägiger Untersuchungen. Zusammenhänge zwischen einzelnen bodenphysikalischen Parametern und Wachstumsgrößen streichen die Vielzahl der Arbeiten heraus. So werden z.B. Einbußen von Höhenzuwachs oder Wurzelwachstum mit der Erhöhung der Lagerungsdichte oder eingeschränkten Beatmungsfunktionen dokumentiert. Der Bodenlufthaushalt ist sicher eng verknüpft mit ökologischen Prozessen wie der Wurzelraumerschließung. Deshalb hat man versucht befahrungsbedingte Bodenstrukturveränderungen über die Feinwurzeldichte zu charakterisieren. Zu den meisten Berichten gibt es jedoch auch gegenteilige Beobachtungen. Einerseits wird Pflanzenwachstum von komplexen Systemen gesteuert und ist daher nicht über einfache Funktionen zu beschreiben, andererseits können Bodenstrukturveränderungen auch infolge natürlicher Prozesse auftreten so, dass einfache Ursachen-Wirkungsketten nicht zielführend erscheinen. Nicht jede Verformung führt zwangsläufig zu gravierenden Einschränkungen der Bodenfunktionen. Zur Umsetzung des Bodenschutzes werden sowohl von der Praxis als auch den Behörden Richtwerte aber auch einfache praktikable Methoden zur Erkennung und Vermeidung von Schäden gefordert.