- Standardsignatur629
- TitelContribution à l'élaboration d'une économie forestière communale au Rwanda
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1980
- SeitenS. 487-510
- Illustrationen7 Tab.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200152838
- Quelle
- AbstractDas forstliche Versuchsprojekt (Projet Pilote Forstier PPF), das sich vorerst auf die Nutzung und Erhaltung des Urwaldes von Nyungwe konzentriert hatte, erfuhr 1975 durch Angliederung einer Aufforstungsaktion im ländlichen Raume eine Neuorientierung. Hauptziel dieser Aktion ist die Erosionsbekämpfung und die Versorgung der ländlichen Bevölkerung mit Holz zur Deckung des täglichen Bedarfes (Brennholz und Stangen für den Bau der traditionellen Häuser). Im wesentlichen werden zwei Aufforstungsarten angewendet: 1. Aufforstungsperimeter von 50 bis 250 ha zur Schaffung von Staats- und Gemeindewald; 2. Aufforstungen der Gemeindesektoren, Institutionen öffentlichen Interesses, Genossenschaften und der ländlichen Bevölkerung. Daneben befasst man sich mit der Bewirtschaftung bestehender Wälder. Das ganze Programm stützt sich auf ein umfassendes Sensibilierungs-, Vulgarisierungs- und Ausbildungsprogramm für die ländliche Bevölkerung ab. Seit Bestehen des Projektes sind insgesamt 642 ha Staats- und Gemeindewald in Aufforstungsperimetern geschaffen worden. Die Erstellungskosten, die alle vom Projekt getragen wurden, betrugen rund 35 000 Frw./ha (enstpricht 700 sFr./ha bein eim Kurs von 1 : 50). Mit den Gemeindebaumschulen konnte seit 1977 ein Flächenäquivalent von 1270 ha aufgeforstet werden. Da die Pflanzung, der Unterhalt dieser Aufforstungen und die Infrastrukturen durch Gemeinwerk erstellt oder durch die Bauern selbst ausgeführt werden, belaufen sich die Erstellungskosten für das Projekt bloss auf 12 000 Frw./ha (entspricht 240 sFr./ha). Die Aufforstungsaktion im ländlichen Raum stellt einen Versuch dar, eine kommunale Forstwirtschaft aufzubauen, wie sie von Steinlin 1977 vorgeschlagen wurde. Diese hebt sich von industriellen Grossaufforstungen dadurch ab, dass sie sich voll in das ländliche Milieu integriert und sich in erster Linie an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientiert. Die kommunale Forstwirtschaft ist nur ein Glied in der Kette von Entwicklungsbestrebungen auf land- und viehwirtschaftlichem, handwerklichem, sozialem und medizinischem Gebiet; sie muss in ihrem sozio-ökonomischen Zusammenhang verstanden werden. An den Gemeindeforsttechniker werden deshalb hohe interdisizplinäre Anforderungen gestellt. Zur Beschaffung der finanziellen Mittel wurde bereits 1976 ein Nationaler Forstfonds vorgeschlagen. Der Fonds müsste mit langfristigen, zinsgünstigen Krediten arbeiten. Die Rückzahlung würde durch Besteuerung sämtlicher Holzprodukte und der Gewinne der Staatswälder gesichert. Die neuen, in Rwanda vorgesehenen Forstprojekte werden sich mit grossflächigen Aufforstungen befassen. Man wird sich überlegen müssen, wie parallel dazu eine kommunale Forstwirtschaft eingerichtet und entwickelt werden kann. Diese sollte einen gebührenden Platz in der nationalen Forstpolitik und Forstgesetzgebung Rwandas einnehmen.
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