- Standardsignatur638
- TitelDie Bedeutung Noe Meurers für die Entwicklung der Nadelholzsaat, untersucht in einem Überblick über die forstliche Literatur vom 14. Jahrhundert an
- Verfasser
- ErscheinungsortBerlin
- Verlag
- Erscheinungsjahr1949
- SeitenS. 720-733
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200152594
- Quelle
- AbstractMit diesem Ausblick auf die Auffassungen der ersten forstlichen Klassiker rundet sich das Bild von der Entwicklung der Nadelholzsaat ab. Eine kontinuierliche Entwicklungslinie läuft hinsichtlich dieser forstlichen Kulturmethode von den ältesten Quellen über Noe Meurer bis zu den Anfängen der modernen Forstwissenschaft. Die ersten positiven Grundlagen fanden sich im ausgehenden Mittelalter in zweifacher Hinsicht: In der forstlichen Handwerkskunst der Nürnberger Tannensäer; in den Schriften der durch Renaissance und Humanismus wieder erweckten römischen Schriftsteller und deren Kompilatoren vom 14. Jahrhundert ab. Noe Meurer hat auf diesen Grundlagen aufgebaut und in enger Zusammenarbeit mit der forstlichen Gesetzgebung des 16. Jahrhunderts eine Darstellung der Nadelholzsaatmethode gegeben, die einige Jahrhunderte für die forstliche Praxis wie für das forstliche Schrifttum maßgebend war und mit verschiedenen Abänderungen immer wieder überliefert wurde. Auch als im 18. Jahrhundert der Name Meurers in den Hintergrund trat, bauten die Schriften noch auf den früheren Erfahrungen und damit mittelbar auf Meurer auf. Selbst die Klassiker des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts, die durch die Verbindung geistes- und naturwissenschaftlicher Erkenntnisse mit forstliche Empirie die moderne Forstwissenschaft zu begründen begannen, haben noch an die altüberlieferten Nadelsaatverfahren angeknüpft. Sie haben aber durch die ihnen übermittelten wissenschaftlichen Fortschritte den Rahmen der alten handwerksmäßigen forstlichen Kunstlehre gesprengt und die primitive forstliche Kulturtechnik der Vergangenheit zu einer international anerkannten Forstwissenschaft erweitert. Von symbolischer Bedeutung ist es aber, daß - wie an diesem kleinen Teilausschnitt der Nadelholzsaat zu zeigen versucht wurde - Forstwirtschaft und Forstwissenschaft ihre tiefsten Wurzeln haben in dem geistigen Erbe der Antike wie in der deutschen mittelalterlichen Handwerkskunst. Allerdings liegt bei den Anfängen der Forstwirtschaftslehre das entscheidende Schwergewicht auf den praktischen Erfahrungen und neuen Erkenntnissen vieler Jahrhunderte, wie sie sich nur im mitteleuropäischen Waldgebiet in der vollen Tiefe entwickeln konnten.
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