Aufgrund der breiten öffentlichen Diskussion zum Thema "Klimawandel" und der steigenden Preise für fossile Brennstoffe wuchs in den letzten Jahren das Interesse an dem CO2-neutralen Brennstoff Holz. In Bayern wurden im Jahr 2004 rund 1,8 Mio. Tonnen Trockenmasse Waldholz energetisch genutzt. Da Holznutzung jeglicher Art, insbesondere aber die zusätzliche Nutzung der nährstoffreichen Baumkronen als Brennholz, auch einen Nährstoffexport aus dem Ökosystem Wald bedeutet, muss zumindest für nährstoffarme Standorte über eine kompensatorische Nährstoffrückführung nachgedacht werden. Em möglicher Lösungsansatz wäre hiefür die Rückführung der aus der Verbrennung von naturbelassenen Hölzern zurückbleibenden Feuerraumasche. In unbehandelter Form ist Holzasche allerdings ökologisch als problematisch anzusehen. Sie zeigt eine stark basische Reaktion und die enthaltenen Nährstoffe werden sehr rasch und in hoher Konzentration freigesetzt. Außerdem führt die staubige Konsistenz der Aschen zu Problemen bei der Ausbringung im Wald. In einem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) geförderten Forschungsprojekt wurden deshalb Rinden-Asche-Presslinge hergestellt und hinsichtlich ihrer chemischen und physikalischen Eigenschaften untersucht. Ein Vorversuch zeigte, dass Presslinge mit einem Rinden-Asche-Verhältnis von 60 zu 40 und einem Wassergehalt von 20 bis 40 % aus ökologischer und ökonomischer Sicht die interessanteste Variante darstellen. Basierend auf den Ergebnissen wurde diese Variante anschließend technisch hergestellt. Ein Teil der Pellets wurde zur Reduzierung der Löslichkeit mit Polyacryl bzw. Polyurethan ummantelt. In einem Beregnungsversuch im Labor wurden diese Varianten im Vergleich zu reiner Asche hinsichtlich ihrer pH-Reaktion und der Kationenabgabe untersucht. Alle Varianten führten zu einer basischen Reaktion, allerdings wurden für die reinen Aschen pH-Werte bis über 12 gemessen, während die Werte für die Rinden-Asche-Presslinge zwischen 7 und 8,5 lagen. Die Kationenfreisetzung aus der reinen Asche verlief in den ersten Tagen bis zu zwanzig Mal so schnell wie aus den Rinden-Asche-Presslingen. Eine Ummantelung der Pellets konnte die Freisetzungsraten weiter reduzieren. Rinden-Asche-Presslinge sind damit insbesondere im Vergleich zur reinen Ascheausbringung eine interessante und ökologisch verträglichere Form des Nährstoff-Recyclings.