Standardsignatur
Titel
Dynamik einer Stadtflora am Beispiel von Zürich
Verfasser
Erscheinungsort
Solingen
Verlag
Erscheinungsjahr
2006
Seiten
S. 3-12
Illustrationen
4 Tab., 17 Karten, 10 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200151699
Quelle
Abstract
Während der Jahre 1984 bis 1998 wurde auf dem Gebiet der Stadt Zürich das Vorkommen von einheimischen und verwilderten Farn- und Blütenpflanzen auf Quadratkilometerbasis kartiert. Im Vergleich mit Literaturangaben und früheren Herbarbelegen konnte die Entwicklung der Flora in den letzten 160 Jahren festgestellt werden. Anhand von 2 Publikationen (Kölliker 1839 und Naegeli & Thellung 1905) sowie dem Beginn und Ende der Kartierung wurde die Entwicklung in 3 Abschnitte unterteilt. In den Jahren 2000 bis 2006 führte ich die Kartierung in einer südlich angrenzenden weniger dicht besiedelten Region fort. Insgesamt wurden 200 qkm erfasst. Von den fast 1300 im Gebiet vorkommenden Arten gehören etwa 60% zur indigenen Flora und je etwa 20% zu den Archaeophyten und zu den Neophyten. Im dicht überbauten Gebiet nimmt der Anteil der Neophyten auf etwa 60% zu. 2002 wurden in Zürich etwa 200 Arten mehr gezählt als 1839. Darunter befinden sich etwa 60 damals übersehene oder noch nicht unterschiedene Arten. In der gleichen Zeit sind 159 Arten ausgestorben. Von diesen gehören etwa 1/4 zu den Indigenen, ca. 3/4 zu den Archaeophyten und nur 5 % zu den Neophyten. Der Vergleich der mittleren Zeigerwerte der 159 ausgestorbenen und der 294 neu etablierten Arten zeigt eine deutliche Zunahme der Temperatur- und der Nährstoffzahlen sowie eine Abnahme der Kontinentalitätszahl. Die Beziehungen zwischen dem Aufkommen von neuen Pflanzen und den sich ändernden Umweltfaktoren sowie die zukünftige Entwicklung der Artenvielfalt in der Stadt werden diskutiert.