Die Notwendigkeit, die internationalen Probleme und Einrichtungen der Forstpolitik aufzuzeigen, ergibt sich auch aus der Tatsache, daß die Teilnahme österreichischer Forstwirte an internationalen Tagungen immer intensiver wird. Die Forstpolitik bzw. Forstwirtschaftspolitik als Kunst der erfolgreichen Lenkung des Forstwesens bedarf auch einer theoretischen Grundlegung. Im System der Forstwissenschaft gehört die Forstpolitik der Wirtschaftslehre des Forstwesens an, einschließlich forstliche Betriebswirtschaftslehre und Forstwietschaftsgeschichte. Zur Forstpolitik gehören als angewandte Lehren (nach Dieterich) das forstliche Wirtschaftsrecht (Forstgesetzgebung) und die forstliche Holzmarktkunde. Als Besonderheiten der Forstwirtschaft wurden hervorgehoben: die Nachhaltigkeit, Länge des Produktionszeitraumes, Schwierigkeit der Trennung von Holzvorrat und Ertrag, Beschränkung der Produktion, Gefahr des Raubbaues und schließlich die lnadeskulturellen Aufgaben. Als wichtigste Organisation für die Behandlung internationaler forstlicher Probleme sind erwähnt die Forstabteilung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen und die V. Spezialkommkission für Privat- und Gemeindewald des Verbandes der europäischen Landwirtschaft (CEA). Das Forstprogramm der Forstabteilung der FAO hat als Hauptziele: die Steigerung des Ertrages der Wälder, Verringerung der Ernteverluste, Erschließung von Urwäldern und die Aufforstungen. Das 15-Punkte-Programm der FAO vom Jahre 1951 erstreckt sich auf die Erhaltung und geeignete Benützung der Wälder, Waldstandsaufnahme, Forststatistik, Erziehung und Ausbildung, Erhaltung des Bodens und der Gewässer, Erhaltung und Verbesserung der Waldweide, Waldbau und Forsteinrichtung, Neuaufforstung und Wiederaufforstung, den Forstschutz, die Ausrüstung der Forstbetriebe mit Maschinen und Geräten, Modernisierung und Zusammenschluß der Forstindustrie, die chemische und mechanische Holzverwertung, Erzeugungs- und Verteilungspolitik und Förderung des Holzverbrauches.