- Standardsignatur15026
- TitelBehandlungsoptionen zur Wertholzerzeugung bei der Baumart Buche
- Verfasser
- ErscheinungsortTharandt
- Verlag
- Erscheinungsjahr2008
- SeitenS. 80-88
- Illustrationen3 Abb., 5 Tab., 31 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200151430
- Quelle
- AbstractViele Indizien deuten darauf hin, dass die Buche (Fagus sylvatica L.) auf Grund der zunehmender Anbaufläche und steigenden Nutzungspotenzials sowie des steigenden Interesses an ihren ökologischen Wirkungen bzw. Leistungen in vielen Forstbetrieben zukünftig weiter an Bedeutung gewinnen wird. In diesem Kontext wird die Frage nach der optimalen Behandlung aufgeworfen. Am Beispiel der rezenten Diskussion über Pflegekonzepte der Buche ist in Übereinstimmung mit Zeide (2001) festzustellen, dass im forstbetrieblichen Bereich der Holzproduktion heute die Wert-Produktionsleistung das Optimierungsziel darstellt und demgegenüber weder eine ausschließliche Orientierung an der Volumen-Wuchsleistung (d.h. des Produktionsvolumens pro Zeit- und Flächeneinheit) bzw. der Qualität (und damit implizit des Produktionswertes pro Mengeneinheit) Erfolg versprechend sein kann. Da der letztgenannte Aspekt im Hinblick auf die Langfristigkeit der Produktionszeiträume im Besonderen der Unsicherheit unterliegt, ist es für die Praxisrelevanz von optimierungsüberlegungen notwendig (wenn auch nicht hinreichend), diesem Umstand durch eine Analyse der Sensitivität gegenüber divergierenden zukünftigen Preis-Szenarien Rechnung zu tragen. Ausgehend von den gewünschten Eigenschaften des Holzes am Ende der Produktionszeit, i.e. stark dimensioniertes und farbkernfreies Holz mit breiten astfreien Mantelschichten, wird allen hier untersuchten Behandlungsoptionen ein zweiphasiges Pflegekonzepte zu Grunde gelegt, das sich durch eine definitive Trennung der anfänglichen Astreinigungsphase von der zweiten Phase eines beschleunigten Kronen- und Durchmesserwachstums auszeichnet. Als Parameter zur Charakterisierung der jeweiligen Optionen dient die astfreie Schaftlänge (bzw. die relative Kronenlänge) zum Ende der Produktionszeit. Die Auswahl dieses Parameters erfolgte auf Grund der Skalierung (metrische Variable) und insbesondere der bereits von anderen Autoren bestätigten Eignung als Steuerungsgröße für die bewertungsrelevanten Wachstumsprozesse und Qualitätsmerkmale (SPIECKER 1991). Ein wesentlicher Teil des Datenmaterials zur der vorliegenden Untersuchung entstammt langfristigen Buchen-Versuchsflächen; dieser Grundstock wurde durch eigene Erhebungen auf temporären Probeflächen sowie Einzelbaumdaten aus zwei Projekten anderer Autoren ergänzt. Als besonders wertvoller Teil des Untersuchungsmaterials sind vier dänische Versuchsanlagen zu nennen, die Bäume mit standraumbetontem Entwicklungsgang enthielten und damit den unterstellten Behandlungsgrundsätzen gut entsprachen. Erste Ergebnisse der waldwachstumskundlichen Modellentwicklung werden vorgestellt. Für die Prognose des Kronenansatzes und der astfreien Schaftlänge lieferte ein multiples lineares Modell mit den unabhängigen Variablen Baumhöhe, Durchmesser und Alter gute Anpassungsergebnisse. Der Zusammenhang zwischen Schaftdurchmesser in Brusthöhe und der Kronenbreite von Buchen konnte ebenfalls mit Hilfe eines multiplen linearen Modells abgebildet werden. Bemerkenswert im Vergleich zu anderen Laubbaumarten ist dabei der Befund, dass die Kronenbreite bei gegebenem Durchmesser signifikant aber nur in geringem Maße von der Wachstumsgeschwindigkeit abhängig ist. Als Faustwert für die Kronenbreite kann der 20-fache Schaftdurchmesser in Brusthöhe genannt werden. Sollte sich die in anderen Untersuchungen festgestellten Überschirmungsgrade von Buchenbeständen von rd. 80 % der Fläche bestätigen leiten sich hieraus Auslese-Baumzahlen pro Hektar von 30 (mittlerer id = 8 mm) bis 140 Bäumen (mittlerer id = 4 mm) im Alter von 120 Jahren ab. Zusammenfassen zeigt sich dass, in der (deutschsprachigen!) Literatur die maximale Durchmesserentwicklung von Buchen bislang pessimistischer eingeschätzt wurde, als sich dies auf der Basis dänischer und französischer Buchen-Versuchsergebnisse darstellt (BRYNDUM 1987, CZUDEK 1998).Das Astreinigungsmodell wird in Verbindung mit dem unterlegten Höhen- und Dickenwachstum des Baumes Rückschlüsse auf die inneren Astigkeitsmerkmale der Auslesebäume ermöglichen und damit eine behandlungssensitive monetäre Bewertung der Zielsortimente unterschiedlicher Produktionsoptionen zulassen. Eine Übertragung der Gesetzmäßigkeiten vom Einzelbaum auf Flächeneinheiten ist auf Grund der Kenntnis der Standraumansprüche der Bäume ohne Schwierigkeiten möglich, so dass schließlich die bewertungsrelevanten naturalen Kenngrößen sowohl für die "Volumen-Leistung" als auch die QualitätskomponenteŃ zur Verfügung gestellt werden können. Es wird vermutet, dass der Zusammenhang zwischen der Wertleistung und der astfreien Schaftlänge einer Optimumkurve folgt, d.h. ein Maximum innerhalb der Modellgrenzen aufweist.
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