Standardsignatur
Titel
Quantitative Analyse der Verwaldung von Felsflühen im Nordwestschweizer Jura
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
S. 389-395
Illustrationen
7 Abb., 2 Tab., 26 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200151367
Quelle
Abstract
Die Kalkfelsflühe im Nordwestschweizer Jura beherbergen eine artenreiche Flora mit verschiedenen reliktischen Populationen arktisch-alpiner und mediterraner Pflanzenarten. Da diese hohe Ansprüche an die Lichtverhältnisse stellen, sind sie durch Verbuschung und Verwaldung in ihrem Bestand gefährdet. Die Ursache der zunehmenden Verwaldung liegt in der Extensivierung der Holznutzung und in der Aufgabe der traditionellen Waldnutzung wie des Sammelns von Brennholz und der Waldweide. In der vorliegenden Studie wurde das zeitliche und räumliche Muster der Verwaldung anhand der Veränderung des Kronenschlusses bei sechs Felsflühen der Nordwestschweiz mittels Luftbildern der Jahre 1951 bis 2000 untersucht. Der Median des Kronenschlusses nahm bei den untersuchten Felsflühen zwischen den Jahren 1951 und 1964 von 60% auf 85% zu und blieb danach stabil. Die Entwicklung des Kronenschlusses zeigte verschiedene räumliche Muster: Signifikante Zunahmen gab es im Bereich der Felsfüsse und Felswände, jedoch nicht im Felskopfbereich. Die vorliegenden Ergebnisse bestätigen die bisherige Vermutung, dass Felsgebiete in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend verwaldet sind. Gezielte forstliche Eingriffe oder eine kontrollierte Beweidung durch Ziegen könnten zu einem lichten Baumbestand beitragen, welcher zur Erhaltung der reliktischen Pflanzenvorkommen notwendig ist.