- Standardsignatur629
- TitelZakonitosti v razvoju gorskega kraskega gozda in teorija prebiralnega gozda
- Verfasser
- ErscheinungsortZürich
- Verlag
- Erscheinungsjahr1969
- SeitenS. 87-96
- Illustrationen2 Abb., 7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200151047
- Quelle
- AbstractDie Theorie des Plenterwaldes erfuhr in der neueren Zeit eine wichtige Weiterentwicklung, was eine Korrektur in der praktischen Ausführung der Plenterung zur Folge hat. Leibundgut hat vor kurzem auch in seinem Buch über die Waldpflege zum Plenterwaldgedanken entscheidend beigetragen. Durch klare Gruppierung aller waldbaulichen Maßnahmen im Plenterwald in vier Funktionen, mit der Pflegefunktion an erster Stelle, hat er die Aufmerksamkeit von der allzu numerischen Plenterung abgelenkt. Die Plenterung erhielt dadurch neue Qualitäten. Die praktische Ausführung der Anzeichnung wird unter eine scharfe fachliche Lupe gestellt. Die Forschung auf dem Gebiete des Plenterwaldes wird wieder anziehender ; es sind bereits neue Züge der Plenterwaldidee sichtbar. Auf jedem Gebiete der vier Plenterfunktionen, von der Pflege, Ausformung, Verjüngung bis zur Nutzung, ergeben sich neue Forschungsaufgaben. Unter ihnen soll, im Gleichgewicht zu anderen Funktionen, der Verjüngung größere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Das Bestehen eines Plenterwaldes verlangt ununterbrochene Verjüngung und Erneuerung. Diese Bedingung wird oft nicht erfüllt, was im Dinarischen Tannen-Buchen-Wald, welcher als klassisches Beispiel des Plenterwaldes zu gelten scheint, zum Vorschein kommt. Im slowenischen Teil der Dinariden, bei der Forstdirektion Postojna, erstreckt sich der Dinarische Ta-Bu-Wald, worin für eine Fläche von etwa 20 000 ha seit 1892 genaue Forsteinrichtungsdaten bestehen und seit 1912 die Kontrollmethode in der Plenterwirtschaft geführt wird. In diesem Walde wurde durch 70 Jahre folgendes waldbauliches Ziel erstrebt: Ta-Bu-Plenterwald mit möglichst hohem Tannenanteil. Der hohe Tannenanteil wurde erreicht und veränderte sich von 20 % auf 80 % zugunsten der tanne, doch konnte die Plenterstruktur nicht erzielt werden. Eine "einheitliche Plenterung" wirkte sich standörtlich sehr verschieden aus. Durch menschlichen Einfluß - die Erzwingung der Plenterstruktur - stellten sich schwerwiegende Störungen ein. Es kam zum gewaltigen Baumartenwechsel. In den fast rein gewordenen Tannenbeständen zeigen sich Vitalitätsverminderung, Verjüngungshemmungen und ein katastrophales Auftreten von Argyresthia fundella, welche auf der kroatischen Seite bereits über 40 000 ha Tannenwald bedroht. Anderseits drängt sich die Buche massenhaft durch, was bereits die entgegengesetzte Pendelschwingung in Richtung Buchenbestand andeutet (Fig. 2). Im natürlichen Tannen-Buchen-Bestand hielten beide Baumarten das Gleichgewicht durch genügende Verjüngung, welche stellenweise durch den sozialen Aufstieg der Tanne für eine beschränkte Zeit die Plenterstruktur zum Vorschein brachte. Der Versuch einer Erpessung solcher Strukturen mit gleichzeitiger starker Förderung der Tanne wirkte sich trotz mäßig starken Eingriffen als nachteilig aus. Bei einer weiteren Plenterung rechnete man mit Tannen im Unterstand und versuchte durch Konkurrenzregulierung dieselben zu fördern. Es stellte sich aber heraus, daß diese Unterständigen kleinen Tannen als ein ausgeschiedener unvitaler Teil der Tannenpopulation zu werten sind. Es fehlt der vitalere Teil der Tannepopulation, welcher umschichtungs- oder aufstiegsfähig ist (Fig. 1). Im Jungwuchs oder im Unterstand eines Bestandes müssen der vitale und der nichtvitale oder zur Ausscheidung "prädestinierte" Teil der Population unterschieden werden. Andernfalls könnten unsere Plenterungsmaßnahmen zur Verarmung der Population führen, was man im Bauernplenterwald oft beobachten kann. In solchen Fällen sprechen wir vom nachteiligen Einfluß der Plenterung, die als widernatürlich bezeichnet werden kann. In ihr stecken ebenso große Gefahren für den Wald wie eine Kahlschlagwirtschaft auf ungeeigneten Standorten. Besonders gefährlich scheint eine klassische Dauerplenterung in Verbindung mit einer einseitigen Zielsetzung - reiner Tannenbestände auf hohem Karst - zu sein. Aus unseren Erfahrungen zogen wir die Lehre, daß ein plenterartig gebauter Wald im Wirtschaftswald, vor allem vorübergehend und mit Wiederholung, einen Platz im freien waldbaulichen Handeln hat. Sonst wird der Plenterwald eine Schablone mit allen Nachteilen, die eine Schablone im Waldbau mit sich bringen kann. Einen Ausweg aus der gegenwärtigen schweren Situation im nördlichen Teil der Dinariden sehen wir in der Einbringung der Fichte als dritte Baumart. Die Fichte ist eine Baumart des Tannen-Buchen-Waldes, die wegen natürlicher und wirtschaftlicher Einflüsse eingeengt wurde. Man soll mit der Fichtenbeimischung ein waldgeschichtlich jüngeres Stadium in der Entwicklung des Dinarischen Tannen-Buchen-Waldes hervorrufen. In diesem Stadium wird mit waldbaulicher Hut das wirtschaftliche Optimum und ein Gleichgewicht im Rahmen des Natürlichen angestrebt. Nur ein dinarisches Baumartenterzett, Tanne-Buche-Fichte, kann die Verjüngungskraft und dadurch die Freigestaltung des Plenterwaldes auf Dinariden aufrechterhalten. Die Fichte kann in diesem Falle als ein Hilfsmittel betrachtet werden, für welches wir aber genau wissen sollten, wo, wieviel und wie es zur Hilfe herangezogen werden soll.
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