Entwicklungstendenzen der Mechanisierung forstlicher Arbeiten : Nach den bei einem internationalen Kurs in Schweden erhaltenen Eindrücken

Wien

1960

S. 54-59

14 Abb.

Unselbständiges Werk

200149603

Im vorstehenden Bericht wurde versucht, einen Überblick über die Möglichkeiten zur Rationalisierung der Holzernte zu geben, wie sich diese durch den verstärkten Einsatz von Maschinen und die Entwicklung neuer Arbeitsverfahren ergeben. Es wird sich empfehlen, alle Arbeiten, die nicht unbedingt am Schlagort durchgeführt werden müssen, an Orte zu verlegen, wo für den Maschineneinsatz günstigere Voraussetzungen herrschen. Die Ausformung und Sortierung und in gewissem Maße auch die Entrindung wird zweckmäßig auf Lagerplätzen an den Abfuhrstraßen, auf Revierlagerplätzen oder sogar auf zentralen Manipulationsplätzen mit Hilfe geeigneter Maschinen erfolgen. Der Abtransport des Holzes von den Schlagorten zu diesen Plätzen, ist in baumlangem Zustand am wirtschaftlichsten, besonders wenn Traktoren für diese Arbeiten eingesetzt werden. Die Ausformung von Schichtholzsortimenten auf den Schlagorten dagegen ist als unrationellstes Arbeitsverfahren nur in Ausnahmefällen vertretbar. Bei allen Mechanisierungsvorhaben hat der Grundsatz zu gelten, daß der Aufwand an technischen Mitteln, an Investitionskosten usw. dem erreichbaren Erfolg angemessen sein muß. Die Art und die Intensität des Maschineneinsatzes wird dabei von der Größe des Betriebes, seinen topographischen und forstlichen Eigenheiten, seinem Holzanfall und seiner Marktlage bestimmt. Aus diesem Grund können auch oft Maschinen und Arbeitsverfahren, die in anderen Ländern entwickelt werden, nicht oder nur abgeändert von unseren Betrieben übernommen werden. Nicht die Vorliebe für eine echte Maschine, sondern die auf den betrieblichen Gegebenheiten aufbauende Kalkulation ihres Einsatzes, letzten Endes der finanzielle Erfolg, den die Einführung der Maschine und damit eines neuen Arbeitsverfahrens bringen kann, ist entscheidend.