- Standardsignatur4017
- TitelDie Pionierholzarten des Hochgebirges : Weißerlen - Alpenerlen - Latschen
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1961
- SeitenS. 118-121
- Illustrationen8 Abb.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200149342
- Quelle
- AbstractDurch Pflanzungen von Weißerlen ist es möglich, sterile, unfruchtbare, herabgewirtschaftete Standorte wieder in humose, fruchtbare Waldböden überzuführen. Aber auch durch natürliche Verjüngung können Weißerlen auf vermurten Flächen längs der Bäche, Flußläufe, auf Erdrutschungen bei entsprechender Bodenfeuchtigkeit und auf lockeren Böden Fuß fassen und damit die Wiederbewaldung dieser Standorte ermöglichen. Diese würden ohne die Weißerlen zumeist als Ödflächen oder nur mit Strauchwerk bestockt verbleiben. Ausgedehnte Auwaldungen mit Weißerlen stocken längs größerer Flußläufe, wodurch fruchtbare Auböden geschaffen werden die später zumeist, wie in Tirol, in landwirtschaftliche Gründe übergeführt werden. Durch ihre Fähigkeit der Fruchtbarmachung steriler Böden ist die Weißerle für den Wiederaufbau des Waldes von unschätzbarem Wert. Nur wird sie in viel zu geringem Maße für Bodenverbesserungen in den österreichischen Wäldern verwendet. Für Grünverbauungen längs der Wildbäche und Flüsse kann sie ebenfalls weitgehend herangezogen werden. Was die Weißerlen den tieferen Lagen, das bieten waldbaulich die Alpenerlen den höheren Standorten. Da sie sterile, herabgewirtschaftete Böden bis in die höchsten Lagen wieder in fruchtbare Waldböden überzuführen vermögen sind sie ebenfalls für den Hochgebirgswaldbau von größter Bedeutung. Unter ihrer Bestockung vermögen im Naturverjüngungswege die standortgemäßen Baumarten, vornehmlich Fichte, Lärche, Zirbe und Eberesche, ihr bestes Gedeihen zu finden. Aber auch im künstlichen Wege durch Unterbau, insbesondere auf zusagenden Standorten von Zirben und Ebereschen, können Wiederbewaldungen bis in höchstgelegene Standorte, soweit Alpenerlenbestockungen bis in höchstgelegene Standorte, soweit Alpenerlenbestockungen vorkommen, ermöglicht werden. Sie sind daher in ihrer Ausdehnung und Naturverjüngung da sie an und für sich schon stark zurückgedrängt wurden, weitestgehend durch Bannwalderklärungen zu schützen. Bei Almweiden dürfen Auslichtungen der Alpenerlen nur sehr vorsichtig vorgenommen werden. Niemals dürfen sie hiebei der Verrichtung anheimfallen. Wo notwendig ist auch eine Ausdehnung der Alpenerlenbestockung durch Kulturen und Naturverjüngungen anzustreben. Für Wiederaufforstungen entwaldeter Hochlagen bilden Bestockungen von Alpenerlen oftmals erst die notwendige Voraussetzung. Für Grünverbauungen längs der Wildbäche können sie ebenfalls weitgehend Verwendung finden. Ein weit größeres Verbreitungsgebiet als Weiß- und Alpenerlen besitzen die Latschen in den österreichischen Alpen. Sie bilden im Kalk- und Dolomitgebirge wie auch auf Urgestein und vornehmlich im Schiefergebirge, ausgedehnte Latschenfelder. Infolge ihrer Fähigkeit, schon auf minderen Böden Fuß zu fassen, sich zu verjüngen und ausgedehnte Latschenfelder zu bilden, ebenso sterile, herabgewirtschaftete und Rohhumusböden wieder in humose, krümelige Waldböden überzuführen, ist die Latsche im alpinen Waldbau zu Erhaltung und Wiederaufbau des Waldes in Hochlagen ebenfalls von unschätzbarem Wert. Da auch die künstlichen Verjüngungen auf keine großen Schwierigkeiten stoßen, selbst auf mageren, trockenen Böden ihr Emporbringen noch Aussicht hat, ist die Möglichkeit vorhanden, die entwaldeten obersten Berglagen mit Latschen wieder zu bestocken. Nach Jahrzehnten der Humusanreicherung durch sie, kann durch Unterbau mit standortsgemäßen Baumarten die Wiederbewaldung dieser Lagen ermöglicht werden. Bei der großen Rolle, die den Latschen im Hochgebirgswaldbau, auch zum Schutze von Almen und Weiden gegen Lawinen, Hochwässer und Steinschlag zukommt, muß ihnen auch eine ausreichende Gewähr vor Zurückdrängung und Vernichtung zuteil werden, was durch Bannwalderklärungen am ehesten zu erreichen ist. Auch durch künstliche Verjüngung im Wege der Pflanzungen ist für eine weitreichende Ausbreitung, vor allem für Bestockungen der entwaldeten Hochlagen unserer Alpenstandorte, Sorge zu tragen, womit auch deren Wiederbewaldung ermöglicht wird.
- Schlagwörter
- Klassifikation231 (Natürliche Verjüngung)
237 (Verbesserung forstlicher Standorte [ingenieurmäßige Gesichtspunkte siehe 385, wirtschaftliche Gesichts- punkte siehe 651.7])
116.64 (Schutz durch forstliche Maßnahmen [hauptsächlich als Kreuzverweis zu 266 (Windschutzstreifen) und 233 (Aufforstung) zu verwenden])
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge)
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