- Standardsignatur4017
- TitelLawinenverbauung am Heuberg bei Häselgehr im Lechtal
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1962
- SeitenS. 53-57
- Illustrationen5 Abb.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200149176
- Quelle
- AbstractNördlich von Häselgehr liegt der Heuberg, 2200 m hoch. Er wird aus Liasfleckenmergel gebildet, der hangparallel geschichtet ist. Die Ursache der Lawinenschäden ist die Entwaldung, die schon mehrer Jahrhunderte zurückliegt. Das Arbeitsgebiet der Lawinenverbauung liegt in 1700 - 2100 m Seehöhe, jedoch ist wegen der niedrigen Waldgrenze am Alpennordrand nur bis in 1900 - 1950 m das Gelingen einer Aufforstung zu erwarten. Das Anbrechen der Lawinen soll eine Stützverbauung verhindern. Es werden Schneebrücken in Granzstahlkonstruktion der Österreichischen Alpine Montangesellschaft verwendet. Zufolge des parallel zur Gleitebene geschichteten anstehenden Felsgesteins, geschlossenen Graswuchses und Südexposition tritt für die Stützverbauung ein hoher Gleitfaktor auf, der eine entsprechend große Belastung ergibt. In den Jahren 1955 bis 1960 wurden insgesamt 574 Stk. Schneebrücken je 4 m lang mit 16 Garnituren Zwischenbalken erstellt. Dies ist eine Länge von 2328 lfm Stützverbauung. Das Charakteristikum der Heubergverbauung ist die Massierung einer Einzelbautype in Ganzstahlkonstruktion in einer Art Monokultur. Zufolge der großflächigen Ausdehnung der Anbruchgebiete kann die Heuberg-Lawine als ein in den Alpen ziemlich einmalig auftretender, großer Versuchshang angesehen werden. Durch die in deer Verbauung durchgeführten Schneedruckmessungen und Beobachtungen sind auch in Zukunft noch manche Erkenntnisse für die Lawinenverbauung zu erwarten. Die vorerst auf kleinerer Fläche vorgenommene Aufforstung hat gezeigt, daß nur bis in eine Seehöhe von 1850 bis 1900 m unter Beimischung von Lärche ein halbwegs geschlossener Fichtenbestand zu erwarten ist, der später einen entsprechenden Schutz gegen Lawinenanbrüche darstellen kann. Bis in eine Seehöhe von 1950 m, vereinzelt etwas höher, dürfte die Aufforstung mit Zirbe Erfolg versprechen.
- Schlagwörter
- Klassifikation384.1 (Verbauungen gegen Lawinen, Erdrutsche usw.)
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