Standardsignatur
Titel
Schwermetalleinträge in den Nordtiroler Kalkalpen
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
S. 103-120
Illustrationen
4 Abb., 4 Tab., 40 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200149061
Quelle
Abstract
Schwermetalleinträge werden durch nasse, trockene und okkulte Deposition in Ökosysteme eingetragen und können negative Wirkungen auf die Biosphäre ausüben. Obwohl viele Schwermetalle als Spurenelemente fungieren, können sie schon in geringen Konzentrationen toxisch auf die Vegetation wirken. Um die ökologische Relevanz einiger Schwermetalle für die Nordtiroler Kalkalpen abschätzen zu können, wurden an einer Bergstation (1758 m) und an einer Talstation (920 m) die Konzentrationen von Cd, Co, Cr, Cu, Fe, Mn, Ni, Pb, V und Zn im Schwebestaub, Regen, Schnee, sowie im Nebel über einem Zeitraum von einem Jahr gemessen und die Depositionsraten modelliert. Die Gesamtdeposition wurde aus der Summe von trockener, nasser und okkulter Deposition abgeleitet. Für die Berechnung des trockenen und des okkulten Eintrags wurden "Interferential Models" angewendet. Die Gesamtdepositionsraten betrugen an der Bergstation 2 (Co) bis 157 (Zn) g ha-1 a-1. An der Talstation lagen die entsprechenden Depositionsraten bis zu einem Faktor 5 niedriger. Eine Grenzwertüberschreitung wurde für Cd (gemäß "Schweizerischer Luftreinhalteverordnung" 1985; 7 g Cd ha-1 a-1) an der Bergstation am Bestandesrand beobachtet. Im Untersuchungsgebiet waren die übrigen Schwermetalleinträge, verglichen mit anderen (Wald-)Gebieten, relativ gering. Die Hauptkomponenten im Nebel und Aerosol waren Zn, Cu, Fe, jene im Regen Zn, Fe und Mn. An der Bergstation betrug der Anteil der okkulten Deposition an der Gesamtdeposition 19 - 79%, an der Talstation überwog die nasse Deposition. Trotz der geringen Einträge können akkumulierende Schwermetalle (z.B. Pb) zu negativen Folgen führen; speziell die starke (knapp 100-fache) Anreicherung von Cd im Nebel gegenüber Regen kann in hohen Lagen zu erhöhten Einträgen führen.