Die forstliche Bewirtschaftung der Hochlagen, einschließlich der Kampfzone des Waldes, in den österreichischen Alpen

Wien

1963

S. 3-7

6 Abb.

Unselbständiges Werk

200148860

Es ist Aufgabe eines jeden Hochgebirgsforstmannes, für die Erhaltung des Waldes in den Hochlagen Sorge zu tragen, wobei den standörtlichen Verschiedenheiten vollauf Rechnung getragen werden muß, um zum Ziele zu gelangen. Durch Erhaltung des Waldes in den Kammlagen durch Ausscheidung weiterer Wald- und Windschutzgürtel, werden die rauhen Berg- und Kammstürme, damit Verhagerung der Böden, Klimaverschlechterungen, Schneelawinenabbrüche und alle sonstigen Unbilden aufgehalten bzw. ihre Auswirkungen gemildert. Niemals dürfen die Waldbestockungen nach oben hin gegen schlecht bestockte und waldlose Hänge aufgerissen werden, da hierdurch das Einströmen der rauhen Bergwinde und Stürme ermöglicht wird. Aber nicht bloß diese Maßnahmen sind ausschlaggebend für die Erhaltung des waldes in den Hochlagen. Von ebensolcher Wichtigkeit ist die Erhaltung der vollen Waldbestockung in den Kammlagen, auf Kammrücken und Hängen, ausgeschiedenen Wald- und Windschutzgürteln, da dieselben durch Überaltern nach Jahrzehnten dem Zusammenbruch anheim fallen. An Stelle dieser überalterten Bestockungen müssen immer wieder neue volle Waldbestockungen treten, deren schwierige Probleme, wie hier eingehend besprochen, gemeistert werden müssen. Gelingt es dem Forstmann nicht, die Bewaldung des Waldes in den Hochlagen zu erhalten, so werden im Zusammenwirken mit den Überschlägerungen, die ebenfalls zumeist nicht ohne schwere nachteilige Folgen für die Walderhaltung getätigt werden können, die im letzten Absatz des Novemberheftes 1960, Seite 241, dargelegten schweren Schäden für den Wald, für die gesamte Bevölkerung und die nachfolgenden Generationen unwiderruflich eintreten. Es handelt sich hierbei um keine pessimistischen Beurteilungen, sondern um reale Tatsachen, die sich unbarmherzig einstellen werden.