Standardsignatur
Titel
Wasserhaushaltsstudie für den Neusiedlersee mit Hilfe von Geochemie und Geophysik
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
1994
Seiten
S. 419-435
Illustrationen
11 Abb., 1 Taf., 2 Tab., 17 Lit. Ang.
Material
Abgeschriebene PublikationUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200148764
Quelle
Abstract
Der Wasserhaushalt des Neusiedlersees, eines am Übergang von den Ostalpen zur pannonischen Tiefebene gelegenen Steppensees, wird überwiegend von dem auf die Seefläche fallenden Niederschlag und durch die Verdunstung von der Seeoberfläche bestimmt; oberirdischer Zu- und Abfluß spielen eine untergeordnete Rolle Der unterirdische Zu- und Abfluß ist das - wohl als Folge der komplizierten geologischen Verhältnisse - am wenigsten erforschte Glied der Wasserhaushaltsgleichung. Die nähere Erforschung des Grundwasserhaushaltes im Einzugsgebiet des Neusiedlersees ist Ziel eines im Jahre 1980 begonnenen Forschungsproiektes von Bundesversuchs- und Forschungsanstalt Arsenal (Wien). Technischer Universität (Wien), VITUKI (Budapest) und Umweltschutz- und Wasserwirtschaftsdirektion Györ. Eine wichtige Grundlage des Projektes ist der Einsatz von Isotopenmethoden zur Bestimmung von Verweilzeit und Herkunft von Grund- und Quellwässern. Zusammen mit umfangreichen hydrologischen und geologischen Untersuchungen hat dies zu einheitlichen und widerspruchsfreien Aussagen geführt, die die Vorstellungen über den Wasserhaushalt des Neusiedlersee-Gebietes und über den unterirdischen Zufluß zum Neusiedlersee wesentlich verbessert haben und als Grundlage für wasserwirtschaftliche Entscheidungen dienen können. Die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes - Stand Ende 1989 - sind, daß in der näheren Umgebung des Sees nicht mit bedeutenderen zusammenhängenden Grundwasserhorizonten zu rechnen ist, daß vor allem im Osten des Sees eine stockwerkartige Gliederung vorliegt und daß die Wässer des zweiten Stockwerkes hohe Verweilzeiten - bis einige 10.000 Jahre - aufweisen. Zusammen mit der starken Verdunstung und dem im Nahbereich des Sees vorherrschenden feinkörnigen, gering durchlässigen goeologischen Material bedeutet dies, daß die Horizontalbewegung der Grundwässer außerordentlich gering ist und daß demnach keine für die Wasserbilanz des Neusiedlersees bedeutenden Wassermengen den See erreichen. Auch die an der Westseite des Neusiedlersees über die wasserführenden Leithakalke und Rüster Schotter bis in die Nähe des Sees gelangenden Wässer dürften nur zu einem geringen Teil den See auf unterirdischem Weg erreichen. Das Projekt wurde 1990 abgeschlossen und hat eine allgemeine Übersicht über den Grundwasserhaushalt im Neusiedlersee-Gebiet gebracht. Auf ihr können für wasserwirtschaftliche Maßnahmen notwendige Einzeluntersuchungen aufbauen.