- Standardsignatur15926
- TitelGlobale Artenvielfalt und ihre ungleiche Verteilung
- Verfasser
- ErscheinungsortFrankfurt am Main
- Verlag
- Erscheinungsjahr1999
- SeitenS. 7-22
- Illustrationen11 Abb., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200148409
- Quelle
- AbstractBiodiversität spielt ebenso wie ihre dramatische Veränderung eine zunehmend wichtige Rolle in der Forschung und öffentlichen Diskussion. Ihr Schutz und ihre nachhaltige Nutzung setzen die Kenntnis ihrer geographischen Verteilung voraus. Die Untersuchung von Indikatorgruppen ist hierzu ein vielversprechender Ansatz, da substantielle Fortschritte bei der Erfassung der schätzungsweise 20 Millionen Arten nicht in der näheren Zukunft erreicht werden können. Die relativ gut erforschten Gefäßpflanzen mit nur rund 300.000 Arten sind hierfür in terrestrischen Lebensräumen vergleichsweise gut geeignet. An verschiedenen Beispielen wird gezeigt, daß sie dort gut mit der Gesamtdiversität korrelieren. Trotz der für die Gefäßpflanzen bereits in großer Fülle vorliegenden Daten sind bisher nur wenige Überblicksstudien auf kontinentalem und weltweitem Maßstab durchgeführt worden. Die Kartierung von Biodiversität kann sowohl über einen taxonbasierten als auch über einen gebietsbasierten Ansatz erfolgen. Letzterer wurde für die Kartierung des globalen Artenreichtums der Gefäßpflanzen zugrundegelegt. Die sechs Diversitätsmaxima liegen dieser Kartierung zufolge in den feuchten Tropen bis Subtropen, gefolgt von mediterranen Regionen. Vergleichsweise hohe Artenzahlen sind insbesondere in außerarktischen Gebirgsregionen zu finden, was den biodiversitätserhöhenden Einfluß von Geodiversität verdeutlicht. Neben dem Artenreichtum spielen jedoch - vor allem im Hinblick auf die Bewertung von Gebieten - weitere Qualitätskriterien eine Rolle. In Bezug auf ein zunehmend an Aufmerksamkeit gewinnendes Qualitätskriterium - den Anteil der Allophyten, d.h. der eingeschleppten Pflanzen - werden natürliche Lebensräume in immer stärkerem Ausmaß durch die biologische Globalisierung verändert und heimische Arten verdrängt. Um die Grundlagen für den Erhalt und die nachhaltige Nutzung von Biodiversität zu schaffen, bedarf es noch erheblicher koordinierter Anstrengungen in der Grundlagenforschung. Das hierzu benötigte Forschungspotential ist in den Industrienationen, insbesondere auch in Deutschland, bereits in hohem Maß vorhanden, woraus sich neben großen Chancen auch eine entsprechend hohe Verantwortung ergibt.
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