Die Ökonomik der verschiedenen Landnutzungssysteme und ihre Auswirkungen auf die Kulturlandschaft im Spessart

Frankfurt am Main

1996

S. 17-20

3 Abb., 3 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200148386

Die Landbewirtschaftung und die landwirtschaftlichen Betriebe haben im Spessart einen Strukturwandel durchlaufen, wie dies in keiner anderen Mittelgebirgsregion zu beobachten war. Die gewachsene Kulturlandschaft, wenigsten im bayerischen Teil, gibt es nicht mehr, sie ist weitgehend einer extensiven Landnutzung im Acker- und Grünlandbereich gewichen. Günstiges Pachtlandangebot als Voraussetzung für eine extensive Landbewirtschaftung hat diesen Wandel ermöglicht. Der Verkaufsfruchtbau ist, trotz der Preisausgleichszahlungen, langfristig auf diesen Grenzenstandorten nicht rentabel. Grünlandnutzung über Mutterkuhhaltung in Kombination mit Direktvermarktung läßt Betriebsergebnisse erwarten, die bei ausreichender Herdengröße und gutem Management auch ohne Tierprämien die eingesetzten Produktionsfaktoren angemessen entlohnen. Vor diesem Hintergrund werden folgende Auswirkungen auf Landbewirtschaftung und Kulturlandschaft erwartet: Zunahme der Grünlandnutzung über Mutterkuhhaltung mit Direktvermarktung, weitgehender Erhalt der Landschaftselemente bei Weidenutzung, Schafhaltung dort, wo dies aus landschaftspflegerischen Gründen notwendig ist. Im Rahmen des Strukturwandeis freiwerdende Flächen werden von wachstumswilligen Betrieben aufgenommen.