Standardsignatur
Titel
Der Nachweis einer bronzezeitlichen Feuerstelle bei der Schwarzensteinalm im oberen Zemmgrund
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 143-154
Illustrationen
8 Abb., 35 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200148193
Quelle
Abstract
Im Zuge des interdisziplinären Forschungsprojektes "HOLA - Nachweis und Analyse von holozänen Lawinenereignissen" (Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft) konnte erstmals für das Gebiet der Zillertaler Alpen der Nachweis einer bronzezeitlichen Feuerstelle erbracht werden. Mit diesem Ergebnis findet der pollenanalytisch festgestellte massive Eingriff des Menschen in den subalpinen Wald des Oberen Zemmgrunds durch die zeitgleiche Feuerstelle seine archäologische Bestätigung. Der Fundplatz liegt auf einem Geländerücken nordöstlich vom Stallgebäude der Schwarzensteinalm auf 2185 m. Er befindet sich außerhalb der neuzeitlichen Moränenwälle und innerhalb des klimatisch bedingten holozänen Waldgrenzschwankungsbereiches. Der Fundplatz ist charakterisiert durch eine ausgezeichnete Geländeübersicht in Verbindung mit Zugänglichkeit zu potentiellen Wasser- und Holzressourcen. Die Feuerstelle datiert nach der 14C-Methode in den Zeitraum zwischen 1740 und 1520 v. Chr., dem Übergang von der älteren zur mittleren Bronzezeit, und fällt damit in die sogenannte "Löbbenschwankung". Dabei handelt es sich um eine ausgeprägte Klimaungunstphase die durch mehrfache Gletscherhochstände, vergleichbar mit denen der neuzeitlichen Klimadepression ("Little Ice Age"), gekennzeichnet ist. Im Bereich der untersuchten Feuerstelle konnten zudem ca. 30 Bergkristallobjekte - hauptsächlich Trümmerstücke, jedoch auch eindeutige Abschläge - geborgen werden.