- Standardsignatur14648
- TitelDer Nutzungsanfall und die Zuwachsverluste durch die Anlage von Arbeitsgassen beim Bestandesaufschluss
- Verfasser
- ErscheinungsortSchwerin
- Verlag
- Erscheinungsjahr2006
- SeitenS. 66-73
- Illustrationen6 Abb., 5 Tab., 1 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200147878
- Quelle
- AbstractDer Aufschluss der Bestände ist aus ökologischen, aber auch aus technologischen und betriebswirtschaftlichen Erwägungen zwingend. Die mit dem Aufschluss verbundenen Zuwachsverluste können, wenn die Anordnung der Vorratsträger im Bestand beachtet wird, minimiert werden. Der Aufschluss von in Reihen gegliederten Beständen sollte immer als Reihenaufschluss, weil mit den geringsten Entnahmemengen je ha verbunden, durchgeführt werden. Eine Gassenanlage quer zu den Reihen ist, nur wenn technologisch nicht anders lösbar, in reihenweise angeordneten Beständen auf Ausnahmen zu beschränken. Die zu entnehmenden Vorratsanteile bei der Anlage der Arbeitsgassen quer zu den Reihen sind identisch mit denen, die beim Aufschluss von Naturverjüngungen entnommen werden müssen. Um die Zuwachsverluste bei der Anlage von Arbeitsgassen zu minimieren, ist ihre Anlage erst dann anzuraten, wenn verkaufsfähige Sortimente dabei anfallen. Keinesfalls sind Arbeitsgassen in einem Stadium der Bestandesentwicklung anzulegen in dem noch kein verkaufbares Rohholz dabei geerntet werden kann. Eingriffe in die selektiv zu pflegenden Zwischenflächen sind möglichst pfleglich zu führen. Es empfiehlt sich, in den Flächen zwischen den Gassen erst nach deren Anlage auszuzeichnen, weil dann die räumliche Anordnung der verbleibenden Bestandesglieder in Bezug zur Gassenfläche schlüssig beurteilt werden kann. Die durch den Bestandesaufschluss in Kauf zu nehmenden Zuwachsverluste an der Gesamtwuchsleistung betragen bei der Baumart Kiefer in Beständen mit einer 2.0 Ertragsklasse und besser etwa 6 %. Die Verluste durch den Aufschluss bei der Baumart Buche machen dagegen nur 3 % der Gesamtwuchsleistung aus, was im Wesentlichen auf ihre höhere Gesamtwuchsleistung zurückgeführt werden kann. Die mit dem Bestandesaufschluss einhergehenden monetären Verluste durch nicht verkauften Zuwachs dürften derzeit noch durch die Kosteneinsparungen bei der maschinellen Holzernte gegenüber motormanueller Holzernte ausgeglichen werden. Der Aufschluss von Beständen, deren Baumabstand mehr als 4 m beträgt, führt, wie angenommen werden kann, bei zufälliger Verteilung der Vorratsträger auf der Gesamtfläche zu Entnahmeprozenten von 20 %, wenn die Gassenbreite 4 m und der Gassenabstand 20 m ist. Das entspricht einer Schlussgradabsenkung von zwei Zehntel. Gerade für Bestände mittleren Alters und für Altbestände sind die damit verbundenen Zuwachs- und Wertverluste im Grunde nicht hinnehmbar, weil sie häufig schon einen Schlussgrad aufweisen, der geringer als 1,0 ist. Bestände deren mittlerer Baumabstand über 4 m ist und die bisher noch nicht aufgeschlossen sind, sollten nur bei der Einleitung von verjüngungsorientierter Nutzung aufgeschlossen werden. Der Aufschluss mittelalter Bestände ist aus der Sicht der damit einhergehen Zuwachsverluste nicht zu empfehlen.
- Schlagwörter
- Klassifikation333 (Ernte und Bringung von schwachem Holz (z.B. bei Pflegehieben))
614 (Räumliche Ordnung (Aufbau und Gliederung) der Bestockung; Wahl der Holzarten und Waldbausysteme in dieser Hinsicht; Festsetzung und Folge der Schlagreihen, Hiebszüge usw.)
569 (Verschiedenes)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
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