Standardsignatur
Titel
Kurzumtriebsplantagen – Ergänzung oder Widerspruch zur nachhaltigen Waldwirtschaft?
Verfasser
Erscheinungsort
Zürich
Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
S. 152-157
Illustrationen
3 Abb., 2 Tab., 14 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200147828
Quelle
Abstract
Nachhaltigkeit in der Forstwirtschaft erstreckt sich nicht nur auf die Holzproduktion, sondern auf alle Waldfunktionen. Der steigende Bedarf an Holz zwingt zum Überdenken von Nutzungskonzepten. Um das Nachhaltigkeitsprinzip weiterhin umfassend gewährleisten zu können, sind alle Potenziale der Kulturlandschaft für die Erzeugung von Dendromasse einzubeziehen. Ein derartiges Potenzial bieten Kurzumtriebsplantagen (KUP) auf Ackerstandorten. Deren Bewirtschaftung muss ökologischen und ökonomischen Mindeststandards entsprechen, kann aber nicht alle Kriterien nachhaltiger Waldwirtschaft erfüllen. Die geringere Intensität der Bewirtschaftung im Vergleich zu einjährigen Nutz- und Energiepflanzen wirkt sich günstig auf die Ökosystemleistungen der Landschaft, die ökologische Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes und die biologische Vielfalt aus. Im Rahmen einer differenzierten Bewirtschaftungsstrategie für Gehölzbestände in Wald- und Agrarlandschaften wird sowohl mit KUP als intensiver Nutzungsform gehölzbestockter Ökosysteme als auch mit streng geschützten Gebieten das Konzept der partiellen Segregation realisiert. Die Bereitstellung von Holz durch KUP mindert den Druck auf die nachhaltige, ökologisch orientierte Waldbewirtschaftung, eine Integrationsstrategie, wie sie auch zukünftig auf der weitaus überwiegenden Waldfläche umgesetzt werden soll.