Standardsignatur
Titel
Aktive militärische Übungsplätze als Oasen der Artenvielfalt
Studie zur positiven Auswirkung von „Landschaftsstörung“ auf bedrohte Arten
Verfasser
Erscheinungsort
Stuttgart
Verlag
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
S. 267-272
Illustrationen
6 Abb., 37 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200147804
Quelle
Abstract
Auf Truppenübungsplätzen gibt es nutzungsbedingt eine Vielzahl von Störungen des natürlichen Landschaftsgefüges. Dennoch weisen sie oftmals eine deutlich höhere Artenvielfalt auf als manche sorgsam gehegten Naturschutz- oder FFH-Gebiete. Im vorliegenden Artikel werden Erklärungen für dieses Phänomen aufgezeigt. Eine Feldstudie auf zwei Übungsplätzen der US-Army in Bayern untersucht, gestützt auf statistische Auswertungen, die Abhängigkeit zweier gefährdeter Amphibienarten (Kreuzkröte und Gelbbauchunke) von Störungen. Als Ergebnis stellte sich für beide Spezies eine deutliche Bevorzugung von Kleingewässern mit einem hohen Anteil an gestörtem Boden heraus. Diese und weitere störungsabhängige Arten sind potenziell gefährdet, wenn der militärische Übungsbetrieb reduziert oder aufgegeben werden sollte. In diesem Fall müßten als Pflegemaßnahmen alternative Methoden zur Störungserzeugung eingerichtet werden, wenn diese Arten in ihrer jetzigen Populationsstärke erhalten werden sollen. Mög-
liche Ansätze dazu bieten eventuell Beweidungskonzepte mit robusten Großherbivoren. Geeignet dafür wären wild lebende Tiere, wie z. B. Elch, Wisent oder Przewalskipferd, aber auch domestizierte Arten. Robuste Rinderrassen (Heckrinder, Galloways u. a.) oder Pferde haben sich in verschiedenen Projekten zum Erhalt halboffener Weidelandschaften bereits bewährt.