- Standardsignatur4017
- TitelLawinenverbauung Radstädter Tauern
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1969
- SeitenS. 161-163
- Illustrationen3 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200147132
- Quelle
- AbstractFür die Lawinenverbauung Radstädter Tauern ist eine absolute Notwendigkeit gegeben, denn die Frequenz auf der Bundesstraße nimmt von Jahr zu Jahr zu und damit auch die Möglichkeit einer Beeinträchtigung durch Lawinen (allein im Jahr 1965 waren hier 17 Tote und 10 Verletzte zu verzeichnen). Deswegen haben sich auch die Verantwortlichen mit allen Kräften bemüht, diese Verbauungen zum Schutze der Verkehrswege und Ansiedlungen zu verwirklichen. Die Rentabilität dieser Maßnahmen für das Fremdenverkehrsgebiet Obertauern, wie für die österreichische Wirtschaft überhaupt, dürfte außer Zweifel stehen. Die Lawinenverbauungen am Radstädter Tauern sind jedoch auch ein Beispiel für andere Gebiete mit gleichen Problemen. Es kann daher festgestellt werden: a) Defensive Lawinenverbauung: Der billigste Schutz gegen Lawinen besteht darin, Siedlungsgebiete und Straßen außerhalb der Gefahrenzonen der Lawinengänge zu errichten. Dazu ist es volkswirtschaftlich notwendig, einen Lawinenkataster bzw. Lawinenzonenplan zu erstellen und die Baupläne dementsprechend abzustimmen. Bauverbote müssen unbedingt eingehalten werden. Bei einer Neuplanung von Straßen ist der Lawinenfaktor vor Errichtung dieser Vorhaben mit einzubeziehen (Trassierung in lawinensichere Gebiete im vorhinein, die später notwendig werdende Erstellung einer Galerie kostet zum Beispiel für eine Bundesstraße im Mittel S. 40.000,--/lfm). b) Direktschutz von Objekten: Die Erstellung von Galerien, Ebenhöchs, Ablenkdämmern zum Schutze von Trassen und Blaulichkeiten kommt meist billiger als eine Verbauung im Gelände, außerdem ist der Sicherheitsfaktor durchwegs größer. c) Regionalverbauungen: Diese Verbauungen sind bei Direktschutz nur rentabel, wenn kleinste Anbruchsgebiete von Lawinen vorliegen oder wenn es nach Katastrophen keinen anderen Schutz für Siedlungen gibt. Dann wären jene als temporäre Schutzmaßnahmen mit großzügigen Aufforstungen zu verbinden. Als Grundvoraussetzung für all diese Überlegungen und die Beurteilung der jeweiligen Situation durch den Fachmann für Lawinenverbauungen gilt die vorhergehende systematische Beobachtung (Aufstellung von Pegeln, Prüfung der Windverhältnisse, Registrierung der lokalen Anbrüche, verantwortungsbewußte und nüchterne Kalkulation des Aufwandes für die Verbauungsmaßnahmen). Dies gilt im besonderen für eine Entscheidung, welche der Verbauungsarten durchgeführt werden soll.
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