Streuobstbau – ein Auslaufmodell ohne sachgerechte Pflege : Praxishinweise aus Südwestdeutschland

Stuttgart

2008

S. 165-172

15 Abb., 25 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200147057

Die Streuobstbestände in Südwestdeutschland gehören zu den artenreichsten Kulturökosystemen Mitteleuropas. Der Fortbestand dieser traditionellen Form des Obstbaues ist vor allem aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit existenziell bedroht. Flächendeckend lässt sich ein starker Pflegerückstand der Obstbäume feststellen, der mittlerweile zu Absterbeerscheinungen in besorgniserregendem Ausmaß geführt hat und als die vorherrschende Bestandesbedrohung anzusehen ist. Es wird aufgezeigt, welche konkreten Baumpflegemaßnahmen zur Erhaltung von Streuobstbeständen erforderlich sind. Als wesentliches Element werden verschiedene Methoden des Obstbaumschnittes vorgestellt. Besondere Berücksichtigung erfahren hierbei Flächen, auf denen nicht die Ertragserwartung an die Obstbaumbestände, sondern die Bestandeserhaltung aus naturschutzfachlichen Erwägungen heraus in den Vordergrund tritt. Weiterhin wird auf begleitende Maßnahmen wie Jungbestandspflege und Düngung sowie auf Möglichkeiten zur Motivation der Akteure eingegangen. Ein vollständiger Zusammenbruch ungepflegter Bestände lässt sich nur durch eine möglichst umfassende Beibehaltung oder Wiederaufnahme einer fachgerechten Baumpflege verhindern.