Einflüsse und Auswirkungen sauren Kippengrundwassers auf Bodeneigenschaften und auf junge Trauben-Eichen in einem mehrjährigen Modellversuch

Berlin

2008

S. 41-48

4 Abb., 1 Tab., 29 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200146471

In einer Versuchsanlage unter Freilandbedingungen wurden die Einflüsse von saurem Kippengrundwasser auf bodenchemische Eigenschaften und die Auswirkungen auf junge Trauben-Eichen in einem Zeitraum von vier Jahren untersucht. Das Kippengrundwasser bewirkte eine Bodenversauerung mit einem deutlichen Rückgang des pH-Wertes. Die hohen Anteile von Aluminium an der effektiven Austauschkapazität wurden durch die sehr hohen Kalziumgehalte des Kippengrundwassers verdrängt, während die Gehalte an austauschbarem Magnesium unter die Nachweisgrenze abfielen. Daher stiegen die Aluminiumgehalte der Bodenlösung nur vorübergehend über die Toxizitätsgrenze an. Unter Bedingun©gen eines sauren Milieus des Bodensubstrates waren die hohen Gehalte des Kippengrundwassers an Ammonium gut konserviert. Die jungen Trauben-Eichen reagierten vor allem auf die verbesserte Stickstoffversorgung, während die als negativ zu beurteilenden Auswirkungen der Bodenversaue©rung weitgehend toleriert wurden. Die verbesserte Stickstoffversorgung der Trauben-Eichen unter Einfluss des sauren Kippengrundwassers äußerte sich in einer höheren Photosynthese-Effizienz und in einem höheren Zuwachs, aber auch in einem hohen Mykorrhizierungsgrad der Feinstwurzeln. Die Verteilung der Feinwurzeldichten zeigte einen Rückzug des Wurzelwachstums aus den stark versauerten Bodenschichten an, was sich auch durch einen hohen Anteil nicht vitaler Feinstwurzelspitzen belegen ließ.