Standardsignatur
Titel
Die Bedeutung des Phosphormanagements in der Siedlungswasserwirtschaft am Beispiel des Donaueinzugsgebietes
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Erscheinungsjahr
2008
Seiten
S. 35-43
Illustrationen
8 Abb., 1 Tab., 9 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200146460
Quelle
Abstract
Aus einer Analyse der Phosphorströme in Siedlungswasserwirtschaft und Landwirtschaft können für den künftigen Gewässer- und Ressourcenschutz bezüglich Phosphor die folgenden Schlüsse gezogen werden: Für den Gewässerschutz im Rahmen von Flussgebieten inklusive der betroffenen Meeresküstengewässer sowie von Seen ist eine konsequente Phosphorentfernung bei allen Kläranlagen (> 1000 EW) sinnvoll, wirtschaftlich vertretbar und technisch einfach. Die Einführung phosphatfreier Waschmittel im gesamten Donaueinzugsgebiet ist ökologisch sinnvoll und verringert die Kosten der Abwasserreinigung. Über die Anforderung an die Phosphorentfernung werden etwa 85 bis 90 % der Phosphorfrachten im Abwasser in den Klärschlamm verlagert. Diese Phosphorfracht hat in Österreich das Potenzial knapp 30 % der derzeitigen Phosphorzufuhr in die Landwirtschaft über Handelsdünger- und Futtermittelimporte zu substituieren. Der ökonomische Wert des Phosphors im Klärschlamm von Kläranlagen mit Phosphorentfernung ist höher als die Kosten für die Phosphorentfernung. Für die nationale Landwirtschaft ist der ökonomische Wert des Phosphors im Klärschlamm jedoch nicht relevant, solange der Preis von Düngerphosphaten sich nicht wesentlich erhöht. Für eine/n einzelne/n LandwirtIn hingegen, der/die seinen/ihren Phosphorbedarf weitgehend über Verwertung von entwässertem Klärschlamm deckt, stellt diese Maßnahme einen deutlichen ökonomischen Vorteil dar. Die Problematik der potenziellen Schadstoffe wird auch in Zukunft zu beachten sein. Die Gefährdung für landwirtschaftliche Böden und Produkte erscheint jedoch nach dem heutigen Stand des Wissens gering zu sein, wenn über Vorsorgemaßnahmen die Belastungen der Klärschlämme gering gehalten werden, wie dies in Österreich in den letzten Jahren geschehen ist. Als Alternative zu einer direkten landwirtschaftlichen Verwertung müssen in Zukunft aber auch die Möglichkeiten einer Aufbereitung von Klärschlamm und Klärschlammasche zu Phosphordüngern im Auge behalten werden, wenn das Phosphorpotenzial des Klärschlammes vor allem aus Ballungszentren genutzt werden soll.