Standardsignatur
Titel
Biodiversitätsindikatoren und Biodiversitätsmonitoring für Agrarlandschaften
Verfasser
Erscheinungsort
Bonn
Verlag
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 144-165
Illustrationen
10 Abb., 10 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200145922
Quelle
Abstract
Zur Ermittlung der Biodiversität am Beispiel der Brutvögel auf Agrarlandschaften hat sich das auf stichprobentheoretischer Grundlage basierende, großräumige Monitoring in den Erprobungsjahren 2005 und 2006 flächendeckend für Brandenburg und im Jahr 2006 für Baden-Württemberg sowohl bezüglich der fachlichen Aussagetiefe als auch der technisch-organisatorischen Durchführbarkeit bewährt. Das Monitoringverfahren ist kompatibel zum nationalen Brutvogelmonitoring der Normallandschaft und die Erhebungsbefunde führen zu einer neuen Qualität der Zustandsanalyse und -bewertung für den Agrarraum. Die durchgeführten Brutvogelerhebungen und die Auswertungen erbrachten fundierte, repräsentative Erkenntnisse über die Biodiversität in den Agrarlandschaften der Bundesländer Brandenburg und Baden-Württemberg. Die abzuleitenden Befunde über Zusammenhänge zwischen Brutvogelauftreten und Landschaftsstruktur bzw. Bewirtschaftungseinfluss liefern Grundlagen für die nationale und internationale Berichterstattung zum Status und zur Entwicklung der Artenvielfalt. Sie stellen auch eine Möglichkeit zur Erfolgskontrolle von Agrarumweltmaßnahmen und für die Ableitung von zielorientierten zukünftigen Maßnahmen dar. Im Rahmen des Pilotprojektes wurden die Parameter Stetigkeit, Abundanz (Revierdichte) und Artenzahl als geeignete Basisdaten für die Entwicklung des Artenvielfaltsindikators im Agrarland am Beispiel der Brutvögel ermittelt. Mit den Daten des entwickelten Monitorings lassen sich durch Verschneidung mit weiteren digitalen Rauminformationen Gilden für die differenzierte Indikatorentwicklung ableiten. Die erhobenen Daten bieten darüber hinaus die Möglichkeit, Hochrechnungen für Bestandsabschätzungen der Agrarvogelarten mit statistisch begründeten Qualitätsangaben durchzuführen. Mit der Darstellung von ermittelten Bestandszahlen und auf den Mittelwert bezogenem relativem Fehler wurde ein Instrument geschaffen, das die Bewertung von Trends in der Bestandsentwicklung der Agrarvogelarten ermöglicht. Das erprobte Monitoringverfahren einschließlich seiner GIS- und modellbasierten Analysemöglichkeiten kann als Basisverfahren für ein Agrar-Umwelt(Biodiversitäts)monitoring dienen. Mit ihm können weitere relevante Agrobiodiversitätsmerkmale effektiv erhoben werden. Nach der Erprobungsphase ist eine agrarpolitische Entscheidung zur routinemäßigen Durchführung des Monitorings in Rahmen hoheitlicher Strukturen erforderlich. Eine wissenschaftliche Begleitung erscheint beiderseits vorteilhaft.