- Standardsignatur627
- TitelÜber die Ursachen excentrischen Wuchses der Waldbäume
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1899
- SeitenS. 291-307
- Illustrationen12 Abb., 6 Tab.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200145639
- Quelle
- AbstractFassen wir das vorstehend Gesagte nochmals kurz zusammen, so ergibt sich Folgendes: Falls seine anderen die Gleichmäßgikeit der Jahrringbildung störenden Ursachen vorliegen, erfolgt dieselbe im ganzen Umfange des Baumes gleichmäßig bei gleichmäßig entwickelter Krone, abgesehen von den der Pflanzenart etwa eigenthümlichen Erscheinungen der Groß- und Kleinwelligkeit. Ist die Krone ungleichmäßig oder gar ganz einseitig, so entwickelt sich der Zuwachs an derjenigen Seite, an der die Krone kräftiger entwickelt ist, besser als an den anderen Seiten, doch wird in der Regel auch bei völlig einseitiger Krone die Seite des Baumes, welche wenige oder keine Äste zeigt, mehr oder weniger ausgiebig durch die Bildungsstoffe der beästeten Seite ernährt. Die häufigste und wirkungsvollste Ursache der Abweichungen von dem normalen Jahrringbau ist ein abnorm gesteigerter Längsdruck auf die lebenden und lebensthätigen Organe des Cambiumsmandels. Der Längsdruck auf die noch lebensthätigen Elementorgane hat zur Folge eine Erhöhung des Druckes, den der Zellinhalt auf die Zellwand ausübt, und bewirft eine Abrundung in der Form des Tracheidenquerschnittes und Entstehung von Intercellularräumen. Der erhöhte Druck wirft aber auch als "Reiz" auf die Schnelligkeit der Zelltheilung und auf die Ausbildung der Jahrringe, sowie auf die Ernährung der Zellwände, die weit dicker als im Holze, daß unter normalem Längsdruck entsteht. Mit der Ausbildung dickwandiger Tracheiden geht zugleich eine Zerlegung der Substanz der secundären Zellwand Hand in Hand, welche die Elasticität dieses Holzes in hohem Grabe födert (Rotholz). Der die Jahrringbreite und die Festigkeit des Holzes fördernde Längsdruck kann entstehen durch den Wind, wenn derselbe den Baum nach einer Seite hinüberbeugt, wobei dann die Organe der concav werdenen Baumseite einen abnorm starken Druck in der Längsachse unterliegen.
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