- Standardsignatur6322
- TitelÖkologische Klimafolgenforschung im Hochgebirge: das Beispiel GLORIA (The Global Observation Research Initiative in Alpine Environments)
- Verfasser
- ErscheinungsortMünchen
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 73-88
- Illustrationen11 Abb., 32 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200145558
- Quelle
- AbstractDie Hochgebirgslebewelt an den Kältegrenzen des Lebens hat in den letzten Jahren vertieftes Interesse erfahren, da Klimawandeleffekte hier besonders klar und weitgehend ohne direkte Störwirkungen durch Landnutzung in Erscheinung treten. Auf der einen Seite läßt sich durch Veränderungen der hochalpinen Pflanzen- und Tierwelt darstellen, in welcher Intensität der Klimawandel bereits wirkt, andererseits könnten diese ökologischen Indikatoren selbst in Bedrängnis geraten, wenn in Reaktion auf die Erwärmung die Arten in größere Höhen ausweichen müssen und letztlich aufgrund begrenzter Höhenerstreckung der Gebirgsregion keine geeigneten Habitate mehr vorhanden sind. Für die europäische Bergflora sagen Computermodelle einen Verlust bis zu 60% voraus. Ob solche Prognosen zutreffen oder nicht, läßt sich aber letztlich nur durch vergleichende Direktbeobachtung in den Hochgebirgsregionen der Welt untersuchen. Genau dieses Ziel verfolgt das internationale Forschungsprogramm GLORIA (The Global Observation Research Initiative in Alpine Environments), an dem sich inzwischen mehr als 50 Forschergruppen, von den Anden Südamerikas, den Neuseeländischen Alpen, den kalifornischen Hochgebirgen bis zum Nordural beteiligen. Nach einem standardisierten Methodenkanon, an dessen Formulierung mehr als 50 Wissenschaftler beteiligt waren, werden auf vier unterschiedlich hohen Gipfeln ausgewählter Gebirgsregionen (z.B. Sella/Latemar-Gruppe in Südtirol) Dauerbeobachtungsflächen angelegt, in denen detaillierte Vegetationsdaten erhoben und langfristige Temperaturmessungen durchgeführt werden. Nach der Erstinstallation erfolgen Wiederaufnahmen in Intervallen von 5 - 10 Jahren. Erste Wiederaufnahmen zeigen, dass bereits nach 10 Jahren (1994-2004) eindeutige Veränderungen stattgefunden haben. Die erste große Wiedererhebung auf Dauerbeobachtungsflächen findet im Jahr 2008 statt, welche im Rahmen eines EU-geförderten Projektes (GLORIA-Europe) angelegt wurden. Man darf gespannt sein, wie sich der Klimawandel der letzten 10 Jahre aus gesamteuropäischer Sicht ausgewirkt hat. In diesem Beitrag sind Konzept, Entwicklung, Methodologie, erste Ergebnisse und wissenschafts-organisatorische Aspekte dargestellt. Die Initiative zu GLORIA entstammte der Hochgebirgsforschung an der Universität Wien (Department für Naturschutzforschung,Vegetations- und Landschaftsökologle) und wurde bzw. wird von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (alsTeil der Forschungsstelle "Gebirgsforschung: Mensch und Umwelt"), dem Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung, der Schweizer MAWA-Stiftung, dem Österreichischen Fonds zur Förderung der Wissenschaftlichen Forschung und aus den wissenschaftlichen Rahmenprogrammen der Europäischen Union gefördert.
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