- Standardsignatur8316
- TitelDer Schutz archäologischer Geländedenkmäler im Wald : Die Beziehung von Denkmalpflege und Forstwirtschaft am Beispiel der keltischen Viereckschanzen
- Verfasser
- ErscheinungsortFreising
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 26-36
- Illustrationen2 Abb., 8 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200145513
- Quelle
- AbstractDen Auswirkungen auf den Denkmälerbestand in Waldgebieten wird verstärkt auch von Seiten der Forstwirtschaft Aufmerksamkeit gezollt, wie der Aufsatz des Autors "Der Wald als Schutz für archäologische Denkmäler-Ideal und Wirklichkeit am Beispiel der keltischen Viereckschanzen" zeigt. Die hier zusammengefassten Einflüsse der Waldwirtschaft auf Viereckschanzen, greifen Aspekte heraus, die auf gut erhaltene Denkmäler einwirken. Neben den Viereckschanzen würden die oben beschriebenen Punkte natürlich auch auf verschiedene Typen von Befestigungen zutreffen, die ebenfalls durch Wall- und Grabensysteme begrenzt werden und seit der beginnenden Bronzezeit (etwa 2.000 v. Chr.) archäologisch nachweisbar sind. Andere Gesichtspunkte spielen dagegen zum Beispiel bei vorgeschichtlichen Grabhügeln, Spuren des römischen Limes und römischer Straßen, Gruben ehemaliger Bergbautätigkeit oder auch den Resten neuzeitlicher Wirtschaftsgeschichte, wie Kohlenmeilern und Glashütten, eine Rolle. Diese Fundstellen sind meist weniger spektakulär und werden daher in den Wäldern Bayerns bedeutend leichter "übersehen und vergessen". Die kleiner dimensionierten Geländedenkmäler können naturgemäß auch unbewusst wegen fehlender Informationen einfacher zerstört werden. Wünschenswert ist daher, dass bereits bei allen Planungen auch die Belange der Bodendenkmalpflege stärker berücksichtigt werden und die unterschiedlichen Anforderungen formuliert werden. Am Beispiel der Schnippenburg im Landkreis Osnabrück wurden verschiedene Grundlagen hierzu beschrieben. Von Seiten der Archäologie muss ein möglichst umfassender Datenbestand zu den einzelnen Denkmälern vorliegen, der neben topographischen Vermessungsplänen, Kartierungen der Denkmalflächen sowie Angaben zu Fund - und Befunddichten und der Einbindung des Bodendenkmals in den Naturraum (z.B. Hang- oder Spornlage, Tiefe der Siedlungsschicht, Geologie, Bezug zu Gewässern usw." enthalten muss. Auf Besonderheiten, wie etwa kleine unscheinbare Brandbestattungen zwischen den Hügeln eines Grabhügelfeldes, sollte natürlich gesondert eingegangen werden. Die Forstwirtschaft kann aufgrund dieser Daten frühzeitig die Bodendenkmalpflege in ihre Planungen einbinden. Dies gilt in Besonderem natürlich für den Wegebau und die Anlage von Rückewegen zur Holzgewinnung, aber auch für die vielen kleineren Maßnahmen, die sich auf das Erscheinungsbild der Denkmäler auswirken. Es ist daher sehr wichtig, dass die exakte Lage, die Gesamtausdehnung, das Aussehen und die Datierung der einzelnen Bodendenkmäler in den Waldgebieten bewusst gemacht wird. Entscheidend ist dabei zum einen die Eintragung in die Forst- und Waldfunktionskarten. Seit 2007 gibt es darüber hinaus auch die Möglichkeit, sich im Internet zu informieren. Eine Kurzfassung der Denkmalinformationen ergänzt um Kartierungen steht im BayernViewer-denkmal zu Verfügung. Diese komplexe Thematik stand im Mittelpunkt des Kolloquiums "Forstwirtschaft und Denkmalpflege im Einklang?! Modelle zum Schutz vorgeschichtlicher Burganlagen in Waldgebieten", das am 29. und 30. Januar 2004 in Osnabrück durchgeführt wurde. Der intensive Erfahrungsaustausch zwischen Archäologie und Forstwirtschaft zeigte, dass beide Seiten Interesse an einer ganzheitlichen Betrachtung des Themas "Wald" haben. Deutlich wurde aber auch, dass von beiden Seiten noch methodische Grundlagenarbeit geleistet werden muss, um gemeinsames Informationsmaterial zu erarbeiten. Entscheidend ist es aber, in einem ersten Schritt die Vielfalt der Denkmäler im Wald bewusst zu machen. Hierzu dient eine Broschüre mit dem Thema "In Boden und Stein. Denkmäler im Wald", in der die unterschiedlichsten Denkmälergruppen und ihre Gefährdung vorgestellt werden. Die Broschüre folgt daher dem Motto "Denn nur was man kennt, schätzt man und nur, was man schätzt, schützt man".
- Schlagwörter
- Klassifikation907.1 (Natur- und Landschaftsschutz)
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