- Standardsignatur15101
- TitelDie Bedeutung trocken fallender Oberläufe von Fließgewässern für Gewässerqualität und Naturschutz
- Verfasser
- ErscheinungsortBonn
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 91-104
- Illustrationen2 Abb., 3 Tab., 25 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200145100
- Quelle
- AbstractDie Austrocknung von Gewässern ist kein Wert an sich. Die Austrocknung größerer, bisher permanenter Gewässer als Folge von Klimawandel und Eingriffen in den Wasserhaushalt kann sich auf zum Teil hochgradig gefährdete Gewässerorganismen katastrophal auswirken. Insbesondere zu nennen sind in diesem Zusammenhang die Süßwassermuscheln, aber auch die Libellen (siehe Ott 2007, im gleichen Band). Gleichzeitig stellen trocken fallende Gewässer einen wichtigen Lebensraum für konkurrenzschwache Arten, fungieren als wichtige Puffer für Stoffeinträge in permanente Wasserkörper und können durch Wasserrückhaltung sowohl zur Entzerrung von Hochwasserspitzen als auch zur Melioration von Trockniseffekten beitragen. Niemand würde argumentieren, dass in Drainageleitungen verlaufende, trocken fallende Bäche durch Austrocknung bisher permanenter Gewässer ersetzt werden können. Im Bezug auf verfügbare Streckenlängen und damit im gesamtlandschaftlichen Kontext, könnte eine solche Transformation den Verlust an Oberlaufstrecken niemals auch nur annähernd kompensieren. Ebenso klar ist es aber, dass trocken fallende Oberläufe nicht nur durch hohen Artenreichlum und seltene Arten gekennzeichnet sein können, sondern auch wichtige Beiträge für die Lebensraumqualität in permanenten Unterläufen und das Puffervermögen von Gewässernetzen gegenüber Klimaextremen leisten. Diesen Systemen muss daher künftig wesentlich mehr Beachtung in Theorie und Praxis, in Forschung und umsetzungsorientierten Planungen eingeräumt werden. Eine Fortschreibung des bisherigen "aus dem Auge, aus dem Sinn" ist bezogen auf diese Systeme nicht zukunftsfähig.
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- Klassifikation
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