- Standardsignatur15781
- TitelDie Großschmetterlinge (Lepidoptera) im "Historischen Hauberg Fellinghausen"
- Verfasser
- ErscheinungsortRecklinghausen
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 203-219
- Illustrationen3 Abb., 7 Tab.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200144538
- Quelle
- AbstractIm traditionell bewirtschafteten Historischen Hauberg Kreuztal-Fellinghausen wurden in den Jahren 1992, 1993 1998 und 1999 die Großschmetterlinge durch Tagbeobachtung, Lichtfang- und Köderfangmethode untersucht. Die 211 Arten zählende Großschmetterlingsfauna setzt sich aus 26 Tagfalter- (12%), 35 Spinner-, Schwärmer- und sonstigen Spinnerartigen (17%), 78 Eulen- (38%) und 71 Spannerarten (33%) zusammen. Insgesamt 21 % aller Spezies (45 Arten) stehen auf den Roten Listen, 6% auf der von Deutschland, 18 % auf der von Nordrhein-Westfalens und 14% auf der für die nordrhein-westfälische Großlandschaft »Sauer-, Sieger- und Wittgensteiner Land«. In Anlehnung an die Beschreibung der »Flora und Vegetation« (FASEL 2007) werden den unterschiedlichen Lebensräumen im Historischen Hauberg und den älteren Niederwald-Sukzessionsstadien des Untersuchungsgebiets Faltergemeinschaften über die Nahrungspflanzen von Raupe und Falter zugeordnet. Mit 63 Spezies lebt der Großteil der Arten im Laufe ihrer Entwicklung in mehreren Niederwald-Altersstadien, besonders häufig in dieser Spezies sind die Besiedler von Laubbäumen in den Wald-Offenland-Übergangsbereichen. Das Schlagflurstadium fördert vor allem gräser- und kräuterfressende Schmetterlingsarten der trockenen Offenlandlebensräume. Das anschließende heideartige Vergrasungsstadium begünstigt strauchfressende und heidenutzende Arten der trockenen bis frischen Übergangsbiotope, unter denen sich besonders viele landesweit gefährdete Arten der Roten Liste befinden. Die späteren Altersstadien werden in Abhängigkeit von der Bodenfeuchte, besonders von einer Artengruppe besiedelt, die frische bis feuchte Wald- und Wald-Offenland-Übergangsbiotope nutzt und sich in der Larvenphase von Blättern der Laubbäume ernährt. Eine weitere Artengruppe besiedelt Fichtenwald sowie andere Offenlandbiotope im und randlich des Untersuchungsgebietes. Von den übrigen Arten stellen die meisten Vertreter nur geringe Ansprüche an ihr Habitat (59 Arten), einzelne Besucher aus angrenzenden Ökosystemen kommen ebenfalls vor. Die Veröffentlichung schließt ab mit einer Bewertung des Niederwaldes für Schmetterlinge. Der Hauberg hat eine wichtige Refugialfunktion für Arten aus den unterschiedlichsten Biotoptypen. Durch die Nutzungsdynamik entsteht räumlich und zeitlich verzahnt eine hohe Vielfalt an ökologischen Nischen. Diese schaffen optimale Lebensbedingungen für viele, zum Teil auch stark bedrohte Falterarten, die bei der Umwandlung des Niederwaldes in andere Waldökosysteme zumindest lokal. wenn nicht landesweit zurückgehen werden. Eine nationale Bedeutung erhalten die Niederwälder des Siegerlandes auch dadurch, dass sie die letzten derzeit in Deutschland noch bekannten Populationen der Eichen-Buschwald-Eule Jodia croceago beherbergen.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser