- Standardsignatur15781
- TitelDie Großpilze (Makromyceten) im "Historischen Hauberg Fellinghausen"
- Verfasser
- ErscheinungsortRecklinghausen
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 85-104
- Illustrationen1 Tab.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200144528
- Quelle
- AbstractDargestellt werden die Ergebnisse von 42 pilzkundlichen Exkursionen zwischen 1994 und 1997 im »Historischen Hauberg Fellinghausen«. Untersucht wurden alle Altersstadien bis zum 20-jährigen Hauberg auf einer Fläche von ca. 23 Hektar. Insgesamt konnten 206 fruchtkörperbildende Pilze (Basidiomycetes und Ascomycetes) nachgewiesen werden, weiterhin 6 Schleimpilze (Myxomyceten). Alle Arten werden entsprechend ihrer speziellen Lebensweise den Symbionten (Mykorrhizapilzen), Parasiten oder Saprophyten zugeordnet. Mit insgesamt 126 Arten ist die ökologische Gruppe der Saprophyten am stärksten vertreten. Holzzersetzer (lignicole Saprophyten) stellen 64 Arten, coprophile (Besiedler von Wildtierkot) und bryophile (Moospilze) je 2 und carbophile Saprophyten (Brandstellen-Pilze) 3 Arten, alle sonstiges Material zersetzenden Saprophyten 55 Arten. Grundsätzlich spielen Pilze beim Humusabbau in bodensauren Eichen-Birkenwäldern eine ungleich größere Rolle als in Wäldern auf neutralen oder kalkreichen Böden. Ausschlaggebend für die 76 Symbionten dürfte die Tatsache sein, dass unter den im Hauberg dominierenden Baumarten Birke und Eiche allgemein auch die meisten Pilze anzutreffen sind bzw. mit diesen vergesellschaftet sind. Sie fördern offenbar auch die Konkurrenzkraft dieser Baumarten gegenüber anderen Gehölzen. Die verbleibenden parasitisch lebenden Pilze können je nach Alter des Substrats zu den Saprophyten oder den reinen Parasiten (4 Arten) gestellt werden. Bezüglich der Besiedlung durch Pilze war zwischen traditioneller Haubergsnutzung und Niederwaldwirtschaft kein Unterschied festzustellen. Wohl aber unterscheidet sich das heutige Arteninventar deutlich vom Pilzbestand früherer Jahrzehnte. Der Unterschied zur Hochwaldwirtschaft erwies sich nicht so gravierend wie man annehmen könnte. Mit 206 insgesamt nachgewiesenen Pilzarten wird die Anzahl in einem gleichgroßen Hochwald oft übertroffen, wenn auch die Individuendichte aller Arten aufgrund der regelmäßigen Störungen durch Kahlschlag und Feldfruchtanbau deutlich geringer ausfällt.
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