- Standardsignatur15781
- TitelAuswirkungen der Niederwaldwirtschaft im Siegerland (Nordrhein-Westfalen) auf die Nährstoffvorräte in Boden und Biomasse
- Verfasser
- ErscheinungsortRecklinghausen
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 17-31
- Illustrationen6 Tab.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200144523
- Quelle
- AbstractBis zur Einführung der modernen Forstwirtschaft im 18. und 19. Jahrhundert wurde in Mitteleuropa über lange Zeiträume hinweg Niederwaldwirtschaft betrieben. Welche Folgen hieraus für die Nährstoffgehalte und -umsätze in den Böden und den Phytomassen resultieren, ist bisher weitgehend unbekannt. Es werden Ergebnisse einer in drei 18- bis 25-jährigen Niederwäldern auf saurem Boden des Siegerlandes durchgeführten Studie vorgestellt. Ziel der Untersuchung ist ein Vergleich der Nährstoff-Vorräte in der oberirdischen Phytomasse, der organischen Auflage und im Mineralboden zwischen den genannten Niederwäldern und zwei benachbarten, die naturnahen Wälder der Region repräsentierenden 140-jährigen Buchenwald-Reinbeständen. In den Niederwäldern sind neun Baumarten an der Kronenschicht beteiligt, unter denen Hängebirke, Hasel und Stieleiche dominieren. Die oberirdische Phytomasse der beiden Hochwälder (31.2kg Trockensubstanz m-2) lag 4fach über der der Niederwälder (7.3 kg m-2) und enthielt 2 bis 3fach größere Mengen an Ca, K, Mg und N. Auch die Humusauflage der Hochwald-Böden (6.8 kg m-2) war deutlich mächtiger als in den Niederwäldern (1.1 kg m-2) und wies 3 bis 7fach höhere Nährstoffvorräte bei allerdings geringeren Konzentrationen auf. Dagegen ergaben sich beim Vergleich der Mineralböden (0-20 cm Tiefe) in den Niederwäldern sowohl höhere Gehalte an austauschbaren Ca-, K- und Mg-Ionen (+ 35 bis +90%) als auch größere Nt-Vorräte (+23 %). Auch die pH-Werte waren in den Niederwald-Böden höher als in den Hochwald-Böden. Mögliche Gründe der höheren Nährstoffgehalte in den Böden der Niederwälder sind (1) die Asche-Deposition nach Bränden, (2) höhere Nährstoffgehalte im Laub der Niederwald-Baumarten, (3) das für die Zersetzung günstigere Lichtklima und Bodentemperatur-Regime und schließlich (4) Stickstoff-Fixierung durch die die Kahlschläge üblicherweise besiedelnde Leguminose Sarothamnus scoparius. Addiert man die Boden- und Phytomassevorräte zum ökosystemaren Gesamtvorrat, wiesen die Hochwälder im Falle von Ca, K und Mg rund doppelt so hohe Werte auf, unterschieden sich jedoch kaum bezüglich des Gesamtstickstoffs. Die ersteren Differenzen müssen eine Folge des höheren Nährstoffexports durch Holznutzung sein. Wir ziehen die Schlussfolgerung, dass die Niederwaldwirtschaft im Siegerland nicht zwangsläufig die Bodennährstoffgehalte und die Bodenfruchtbarkeit reduziert. Die häufigen Störungen des Bodens und der Bestandesstruktur durch Kahlschlag und Brand können vielmehr den Nährstoffumsatz beschleunigen und zu höheren pflanzenverfügbaren Vorräten an Ca, K, Mg und N im Oberboden führen. Auf der anderen Seite dürften die reduzierten Gesamtnährstoffvorräte in der Humusauflage und der Phytomasse die Regenerationsfähigkeit von Niederwäldern beeinträchtigen, wenn es zu schwerwiegenden Störungen (z.B. Erosion des Oberbodens) kommt.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54])
160.24 (Unentbehrliche Elemente und Verbindungen)
537 (Biomasse (Trockensubstanz))
222.2 (Einfacher, geplenterter u.a. Niederwald)
228.2 (Reine Bestände)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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