- Standardsignatur15101
- TitelBewahrung der Biodiversität vom Standpunkt einer holistischen Ethik
- Verfasser
- ErscheinungsortBonn
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 125-144
- Illustrationen2 Abb., 30 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200144302
- Quelle
- AbstractDie holistische Umweltethik schreibt der gesamten biologischen Vielfalt - allen Individuen, Arten und Lebensräumen - einen Eigenwert zu. Sie ist die einzige ethische Konzeption, die den Schutz von Biodiversität direkt, das heißt ohne Bezug auf irgendwelchen Nutzen für den Menschen, begründen kann. Im vorliegenden Aufsatz habe ich versucht, die drei verbreitetsten Einwände gegen diese Ethik zurückzuweisen: 1. Holismus sei überflüssig, 2. Holismus sei nur mit Hilfe starker metaphysischer Vorannahmen rechtfertigbar und 3. Holismus sei nicht praktisch umsetzbar. Nachdem gezeigt wurde, dass die These von der Konvergenz zwischen Anthropozentrik und Holismus weder dem Prüfstein eines allgemeinen Artenschutzes standhält noch mit verbreiteten Intuitionen zu vereinbaren ist, wurde mit Hilfe einer Analyse des Moralbegriffs klar gemacht, dass die holistische Ethik weniger Metaphysik bedarf als jede andere ethische Konzeption. Holismus ist rational hinreichend gut begründbar. Was seine praktische Umsetzung betrifft, ist sein wichtigstes Charakteristikum, dass Eingriffe in die Natur prinzipiell unter Begründungslast stehen. Dabei sind Beeinträchtigungen anderer Naturwesen und von Gesamtsystemen umso weniger entschuldbar, je weniger sie sich auf grundlegende bzw. existenzielle Notwendigkeiten berufen können. Für die Betreuung von Naturschutzgebieten bedeutet Holismus, die Selbstentfaltung der Natur, ihre autonome Dynamik, wo immer möglich zuzulassen und nur dort steuernd einzugreifen, wo die überregionale Artenvielfalt gefährdet ist.
- Schlagwörter
- Klassifikation121 (Biodiversität)
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