Das ideale Plentergleichgewicht : Leitbild oder Luxus? (Essay)

Zürich

2008

S. 1-7

4 Abb., 2 Tab., 6 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200144231

in der Plenterwald-Bewirtschaftung dienen tradierte Gleichgewichts-ldealmodelle in Form von Stammzahlabnahmekurven als Leitbild zur Erfüllung vielfältiger Wirtschaftsziele. Im Beitrag wird untersucht, ob diese den heutigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst sind und inwiefern insbesondere finanzielle Interessen besser erfüllt werden können, ohne wesentliche Strukturziele zu gefährden. Ein lineares Fliessgleichgewichtsmodell, das die Bestandesentwicklung zwischen zwei diskreten Zeitpunkten abbildet, wurde mit Daten einer Schweizer Plenterversuchsfläche kalibriert und mit einem linearen Optimierungsmodell verknüpft. In numerischen Experimenten wurden unter anderem finanzielle Zielfunktionen in Gegenwart verschieden strenger Strukturrestriktionen optimiert. Die Modellierungsergebnisse werden einem exemplarischen, konservativen Idealmodell gegenübergestellt. Es wird gezeigt, dass nicht nur Systemgleichgewichte weit jenseits dieser Referenz existieren, sondern einige von ihnen ein deutlich höheres Einkommen hervorbringen. Dabei wird aber deutlich, dass die grösste Steigerungsrate dieser Zielgrösse ohne einen kritischen Abweichungswert vom Vergleichsmodell erreicht wird. Die Realisierung erfolgt durch die Anhebung des Bestandesvorrates bei einer Senkung des maximalen Brusthöhendurchmessers. Defizitäre Eingriffe in schwachen Dimensionen werden reduziert, und das Ernteregime nimmt den Charakter einer Zielstärkennutzung an. Die Wirtschafter werden aufgefordert, ihr Zielsystem wie auch ihre Restriktionen hinreichend zu analysieren, um zielkongruent zu handeln. Damit gelangen sie gleichzeitig an konkrete Argumente, die ihre Entscheidungen begründen.