Standort und Waldpflege

Wien

1978

S. 133-143

2 Abb., 15 Lit. Ang.

Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk

200143080

Waldpflege ist definiert als summe aller pflegelichen Eingriffen in Waldökosysteme mit dem Ziel, die vielfältigen menschlichen Ansprüche an den Wald optimal zu erfüllen und dabei die Strukturen und Funktionen dieser Systeme zu schonen. Alle Pflegeoperationen beeinflussen auch den Lebensraum und damit den Standort. Aus dem gesetzlichen Auftrag, den die Forstwirtschaft in Mitteleuropa zu erfüllen hat, wird gefolgert, daß eine Standortsvielfalt zu konservieren, alle Pflegemaßnahmen am Standort zu orientieren und die Wirkungen anthropogener Eingriffe auf Standort und Lebensgemeinschaft zu quantifizieren sind. Während die Inventur der Standorte durch Kartierung und Beschreibung in den letzten Jahrzehnten weit vorangetrieben wurde, steckt die waldbaulich-ertragskundliche Auswertung der Standortskarten noch in den Ansätzen. An vier Beispielen (Wirkungen von Fichtenreinanbau auf Bodeneigenschaften, Effekte von Bodenbearbeitung und Düngung auf die Nährelementvorräte junger Kiefernwaldökosysteme, Wirkungen der Düngung auf Substratmerkmale, Entstehung von Lawinenbahnen im Hochlagenwald durch Vernachlässigung der Verjüngung) wird skizziert, welche Ergebnisse bei der Überprüfung von Waldpflegemaßnahmen erzielt wurden.