Die Arbeit befaßt sich mit der Lawinenbildung im Hochwald; mit der Verhinderung dieser Lawinenbildung durch einen geeignet aufgebauten Waldbestand, in dem die Ausbildung einer stabilen Schneedecke mit geringer Bereitschaft zur Lawinenbildung sichergestellt ist; mit der Widerstandskraft des Waldes gegen Lawinen und den sich daraus für die Verjüngung von Hochwald in potentiellen Lawinengebieten ergebenen Konsequenzen. Die Arbeit bezweckt, aufzuzeigen, daß die in vielen Gebirgsgegenden heute schon festzustellende Überalterung und Verlichtung der Gebirgswälder am potentiellen Lawinenhang zur Zunahme der Lawinenbildung im Waldbestand selbst und damit zur Zunahme der Zerstörung des Schutzwaldes führen muß. Die Arbeit möchte den Anstoß geben, die Bewirtschaftung des Gebirgswaldes im potentiellen Lawinengebiet neu zu überdenken, mit dem zeil, auf diesen Standorten eine Lawinenwaldpflege anzuwenden, die unter Berücksichtigung der Erkenntnisse von Waldbau- und Lawinenforschung die dauernde Funktionsfähigkeit des Waldes als Lawinenschutz gewährleistet. Die Schneebelagerung im Wald ist gekennzeichnet durch den teilweisen Schneerückhalt (Interception) im Kronendach und durch die spätere Entladung der Baumkronen vom Schnee. Dadurch ist die Schneeablagerung im Wald geringer und unregelmäßiger als im Freiland, und die Schneeschichtung ist im Interceptionsbereich der Bäume stark gestört. Die Schneeablagerung nimmt ab in der Reihenfolge: kleinere Waldlichtungen - Freiland - Laubwald - leichter Nadelwald - geschlossener Nadelwald.
116.123.12 (Schnee- und Lawinenschutz durch die Vegetation - Lawinenschutzwald (einschl. des Einflusses der Vegetation auf die Schneeablagerung, die Schneedecke und die Lawinendynamik)) 116.122.1 (Lawinenbildung (Lawinenanbruch) und Lawinentypen (Lawinenklassifikation))