- Standardsignatur4513
- TitelZur ökologischen und landwirtschaftlichen Auswertung von Vegetationskarten der Allmendweiden
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1954
- SeitenS. 1076-1100
- Illustrationen5 Tab., 21 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200142978
- Quelle
- AbstractDie Arbeit befaßt sich mit dem ökologischen Zeigerwert der Fazies von Calluno-Ulicetalia-, Vaccinio-Piceetalia- und Nardetalia-Heiden des Hoch-Schwarzwaldes. Als Grundlage der ausgesprochenen Folgerungen dient die durch Kartierung vermittelte Kenntnis der Gesellschaftsverteilung im Gelände. Außerdem werden die Veränderungen im Pflanzenbestand und der räumlichen Ausdehnung der Gesellschaften herangezogen, die sich nach Düngung einstellen und in der Regel zur Straußgras-Rotschwingel-Weißklee - Weide (Festuceto commutatae-Cynosuretum) führen. Calluna-Fazies sind kennzeichnend für südwestexponierte Aushagerungsstandorte. Nach Düngung verwandeln sie sich in Straußgrasbestände ohne nennenswerten Weißkleeanteil, aber mit starkem Besatz von Pionierpflanzen der Brachäcker. Im Bereich des Großstandortes der Calluna-Fazies nehmen landwirtschaftlich befriedigende Weidegesellsc haften weniger als 10% der kartierten Gesamtfläche ein. Sie sind nur in Ausnahmefällen durch Düngung allein entstanden, sondern finden sich meist auf reliefmäßig oder kleinklimatisch begünstigten Sonderstandorten. Im ganzen bietet die Calluna-Fazies im Schwarzwald ungünstige Voraussetzungen für das Entstehen einer landwirtschaftlich befriedigenden Weidegesellschaft. Pteridium-Fazites bevorzugen gleichfalls steile Südhänge, sind jedoch im Gegensatz zum Heidekraut in SO-Exposition am häufigsten. Mindestens ein Teil der Adlerfarnbestände bewohnt fruchtbaren Boden, auf dem sich die Weißkleeweide leicht einstellt. Die Fazies steht häufig in der Nähe des Waldes und auf Boden, der bis vor kurzem der Ackerzwischennutzung mit Brandkultur unterlag. Genista anglica-Fazies, über die wenig Material vorliegt, scheinen ebenfalls fruchtbaren Boden und Südexposition zu bevorzugen. Auch hier fanden sich Pflanzen der Weißkleeweide reichlich eingestreut. Reine Myrtillus-Fazies stehen an den Oberflanken besonnter Abhänge mit Ausnahme der SW-Exposition. Durch Pflanzenbestand und Verkehrslage sind sie als eine im landwirtschaftlichen Sinne besonders extensive Gesellschaft gekennzeichnet, obwohl ihr Boden tiefgründig ist. Sie können durch Bewässerung oder Düngung verhältnismäßig leicht in Weißkleeweide umgewandelt werden. Allerdings wirkt ihre Unzugänglichkeit oft hemmend. Moosreiche Myrtillus-Fazies suchen ähnliche Standorte wie die vorige Gesellschaft in Schattenlage auf. Die landwirtschaftlichen Verbesserungsmöglichkeiten durch Bewässerung wie Düngung sind gut. Am kartierten Beispiel war der Flächenanteil der wirtschaftlich wertvollen Straußgras- und Weißkleeweiden höher als der Anteil der unveränderten Heide. Die Moosdecke bleibt auch in den gedüngten Flächen erhalten. Nardus-Fazies breiten sich mit Vorliebe auf Anreicherungsstandorten aus. Hierher gehören Hangfüße, Sättel, Verebnungen an Steilhängen und flache Bergrücken, die sich durch tiefgründigen Boden von günstigem Durchfeuchtungsgrad auszeichnen. Zugleich werden Plätze bevorzugt, an denen eine schwache, nicht durchgreifende Dünge- oder Wasserwirkung erfolgt oder wo starke Düngung zeitlich weit zurückliegt. Sehr häufig erweisen auch die Kontakte zwischen eutrophen und oligotrophen Gesellschalten, daß Borstgras-Rasen auf nicht allzustark ausgehagertem Boden stehen. Dementsprechend finden sich viele Beispiele, bei denen Düngung oder Bewässerung zur Umwandlung in Weißkleeweide geführt hat.
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