- Standardsignatur14878
- TitelBannwald Buigen : Erläuterungen zur Forstlichen Grundaufnahme 1997
- Verfasser
- ErscheinungsortFreiburg im Breisgau
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 41-82
- Illustrationen43 Abb., 21 Tab., 48 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200142672
- Quelle
- AbstractDer Bannwald "Buigen" im Staatswald des Forstbezirks Giengen wurde 1995 ausgewiesen und umfasst insgesamt 73,8 ha. Ziel der vorliegenden Arbeit ist die Beschreibung des Bannwaldgebietes, sowie die Darstellung und Interpretation der forstlichen Grundaufnahme, die erstmals im Jahr 1997 erfolgte. Um Folgeinventuren zu ermöglichen, wurde ein permanentes Stichprobennetz im Raster 100 m x 100 m mit 51 Probepunkten angelegt. Zur Ergänzung wurde eine Luftbildanalyse anhand eines Color-Infrarotbildes von 1999 durchgeführt. Die Forstliche Grundaufnahme bezog auch eine bewirtschaftete Vergleichsfläche, die in Teilbereichen ähnliche Bestandes- und Standortsverhältnisse wie der Bannwald aufweist, mit ein. Der Bannwald "Buigen" liegt im Osten der Schwäbischen Alb auf Gemarkung Herbrechtingen, Landkreis Heidenheim. Der "Buigen" ist ein aus dem weißen Jura herausgesägter schmaler Umlaufberg, der von der letzten großen Talschlinge der Brenz umflossen wird. Die ebenen bis schwach geneigten Hochflächen (520 m- 530 m) sind Bannwald, die steilen Taleinhänge wurden 1995 zum Schonwald "Eselsburger Tal" erklärt. Der Bannwald umfasst acht Standortseinheiten, wobei im Norden und Nordosten auf Feinlehm- und Schichtlehmstandorten sehr gute Wuchsbedingungen herrschen, die nach Süden und Westen hin auf mäßig trockenen und trockenen Kalkverwitterungslehmen immer schlechter werden. Klimatisch ist von einer Jahresmitteltemperatur von 7,5 °C mit großen Schwankungen und einer durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge von 740 mm (kontinentale Prägung) auszugehen. Der Bannwald war bis zu seiner Ausweisung in vierzehn verschiedene Behandlungseinheiten untergliedert. Durch die Forstliche Grundaufnahme wurden am "Buigen" insgesamt 24 Baum- und Straucharten erfasst. Hauptbaumarten sind die Rotbuche und die Fichte, gefolgt von der Douglasie. Der Vorrat ist mit 266 Vfm/ha aufgrund der Sturmwürfe im Norden und den schlechten Standortsverhältnissen im Süden gering. Zum Zeitpimkt der FGA ist wegen der erst zwei Jahre zuvor erfolgten Bannwaldausweisung der Totholzanteil mit 6 Vfm/ha gering. Die Jungwuchsauswertung zeigt für die zweite Höhenklasse hohe Anteile von Buche (29 %), Bergahorn (25 %) und Fichte (22 %). Douglasie, Kiefer und Lärche sind im Gegensatz zum Hauptbestand kaum vertreten. Die Verbissbelastung ist insgesamt hoch und betrifft fast ausschließlich die zweite Höhenklasse. Anhand des Luftbildes wurden drei Straten nach der Altersstruktur gebildet imd die Auswertungen von Luftbildanalyse und FGA miteinander verglichen. Durch die ergänzende Betrachtung der Ergebnisse beider Inventurverfahren konnten in der Methode liegende Unschärfen ausgeglichen werden. Ausgeschieden wurden ein gleichmäßiges Baumholz im Süden, ein inhomogenes Altholz im Norden sowie eine Verjüngungsfläche im Nordosten des Bannwaldes. Für die einzelnen Straten wurden unterschiedliche Baumartenanteile, Vorräte und Individuenzahlen ermittelt. Um die Verhältnisse auf den unterschiedlichen Standorten miteinander vergleichen zu können, erfolgte eine weitere Stratifizierung nach den vier wichtigsten Standortseinheiten. Die Unterschiede bezüglich Baumartenverteilung, Vorrat und Individuenzahl auf Schichtlehm und Kalkverwitterungslehmen verschiedener Wasserhaushaltsstufen wurden graphisch dargestellt und interpretiert. Auch in der bewirtschafteten Vergleichsfläche wurde eine Stratifizierung nach Standortseinheiten durchgeführt und die Ergebnisse auf Schichtlehm und mäßig trockenem Kalkverwitterungslehm mit denen des Bannwaldes verglichen. Eine Gegenüberstellung der Gesamtbestände erschien wenig sinnvoll, da die Vergleichsfläche insgesamt frischere Standorte und andere Bestandesverhältnisse aufweist. Auch die Ergebnisse der Stratifizierung, durch die 55 % der Flächen erfasst wurden, sind u.a. deshalb mit großer Vorsicht zu betrachten, weil in der Vergleichsfläche die Douglasie fehlt. Die Vergleichsfläche liegt außerdem in einem anderen Einzelwuchsbezirk als der Bannwald; die Niederschläge sind höher. Im abschließenden Ausblick werden Konsequenzen und Prognosen für die zukünftige Entwicklung des Bannwaldes und seiner Vergleichsfläche gezogen. Bei Folgeinventuren müssen besonders die Sturmwurfflächen durch Lothar 1999 im Norden des Bannwaldes berücksichtigt werden. Hiervon wurde vor allem die Fichte betroffen, das BaumartenVerhältnis wird sich wahrscheinlich zugunsten von Buche und Douglasie verschieben.
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