- Standardsignatur4513
- TitelÜber Reliktböden in Spanien
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1954
- SeitenS. 213-224
- Illustrationen2 Abb., 8 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200142669
- Quelle
- Abstract1. Spanien ist reich an Relikten von Braunlehmen und Rotlehmen, die sich besonders in den Trockengebieten stark von den gegenwärtigen Bodenbildungen abheben. 2. Rotlehmrelikte überwiegen und kommen besonders in den Niederungen und in den tieferen Lagen der Gebirge vor. Dem Profilgepräge nach lassen sich neben der Normalform [Profilschema (B)-(B)/C-C] zwei weitere Varianten feststellen, die als Matadero-Variante und Weißhorizont-Variante bezeichnet und beschrieben werden. 3. Die Profilrelikte sind Reste einer durch Abtragung verloren gegangenen vorzeitlichen Bodendecke. Sie wurde nach ihrer Abtragung, die nachweislich durch menschlichen Einfluß stark beschleunigt wurde, durch rezente Bodenbildungen, in erster Linie meridionale Braunerden, ersetzt. Diese sind den Braunlehmen und Rotlehmen durch ihren geringen Erdgehalt, ihre ungünstigen Wasserverhältnisse und ihre hohe Erodierbarkeit im Werte stark unterlegen. 4. Das Material der abgetragenen Braun- und Rotlehmdecken wurde in Form von Sedimenten verschiedener Art in den Tälern abgelagert und kann in diesen an Hand von Dünnschliffen durch vergleichende Untersuchungen mit den Bodenrelikten leicht in Beziehung gebracht werden. Am besten eignen sich für diese Studien die sog. Rañas, mächtige Schlammschutt-Terrassen jungteritären Alters, die unmittelbar an den Berghängen, von denen ihr Material stammt, ihren Ausgang nehmen. 5. Nach der Folge der Alllagerung läßt sich erkennen, daß diese mit einem Material begann, das überwiegend Braunlehmsedimente enthält. Auf sie folgt eine Hauptschicht mit überwiegend Rotlehmsedimenten und schließlich eine solche, die überwiegend Sedimente von Rohböden und meridionalen Braunerden feststellen läßt. Diese Folge von Bodensedimenten entspricht in großen Zügen dem Klimaverlauf zwischen dem Altteritär und dem Ausgang des Pliozäns. 6. Nach diesem Klimaverlauf fällt die Hauptzeit der Rotlehmbildung ins Miozän, wobei Rotlehmbildung noch weit ins Pliozän hineinreicht und erst gegen dessen Ende die Rohböden und meridionalen Braunerden völlig in den Vordergrund treten. Es ist darum wahrscheinlch, daß die Rañabildung erst zu Ausgang des Pliozäns ihren Abschluß gefunden hat. Aus dieser Folge ergibt sich auch das mutmaßliche alter der Bodenrelikte, wobei in Betracht gezogen werden muß, daß Braunlehme nicht nur gleichzeitig mit den Rotlehmen vorhanden gewesen waren, sondern daß zur Rotlehmzeit in den höheren Lagen der Gebirge eine Braunlehmzone bestanden hatte.
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