- Standardsignatur13361
- TitelÖkologie, Verbreitung und Gefährdung der Gefäßpflanzenarten der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie im Bundesland Salzburg
- Verfasser
- ErscheinungsortSalzburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 30-33
- Illustrationen8 Abb., 14 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200142654
- Quelle
- AbstractAbgesehen vom Frauenschuh, der im Bundesland Salzburg zwar lückenhaft, aber doch sehr häufig verbreitet vorkommt, sind die anderen Arten großen Gefährdungen unterworfen. Apium repens kommt zwar häufig im Stadtgebiet an Sekundärstandorten vor, besiedelt aber im ganzen Bundesland nur mehr einen einzigen Primärstandort. Für Liparis loeselii konnte eine Zunahme der Fundorte festgestellt werden. Es ist auch davon auszugehen, dass die Art häufiger vorkommt, aber aufgrund ihrer unauffälligen Erscheinung oft übersehen wird (allein im Jahr 2006 wurden fünf Neufunde gemacht). Demnach ist die Art aufgrund der Gefährdung ihrer Lebensräume, der geringen Individuenzahl und des fehlenden Biotopverbundes weiterhin extrem gefährdet. Bei der gegenüber dem Wasserhaushalt und Eutrophierungsmaßnahmen extrem empfindlichen Spiranthes aestivalis ist mit nur 4 besetzten Quadranten die aktuelle Bedrohung deutlich. Die Hauptgefährdung der Fundorte der beiden letztgenannten Arten stellt die Verbrachung und Verbuschung der Standorte dar. Liparis loeselii kommt zwar noch bei starker Bult-Bildung in mehr oder weniger großer Artenzahl vor (wie z.B. im Untersberg-Vorland und im Samer Mösl), aber Spiranthes aestivalis konnte in keinem solcher verbrachten Boptope beobachtet werden. Vor allem im Pinzgau werden die Flächen durch Nährstoffeintrag aus umliegenden, bewirtschafteten Wiesen stark eutrophiert, oder zu stark entwässert und beweidet. Weitere Gefährdungsfaktoren sind mechanische Schäden durch Verwendung schwerer Maschinen (Mrkvicka 1991). An Seen können Badende, die die Flächen betreten oder sich hinlegen, beträchtliche Trittschäden verursachen (Bsp. am Grabensee und im Fuschlseemoor). Im Falle von Liparis loeselii sind vor allem kleine Populationen, die noch dazu in vielen Fällen isoliert sind, ebenfalls in ihrem Fortbestand bedroht. Leider besteht zur Zeit nur für wenige Flächen ein Förderungsvertrag. Das wichtigste Ziel wäre es, die Habitate, die Feuchtlebensräume, zu erhalten und im Sinne einer traditionellen Streuwiesennutzung zu pflegen (vgl. Stöhr 2003, Quinger et al. 1995).
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- Klassifikation
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