- Standardsignatur4513
- TitelGedanken zur Frage der Struktur und Anordnung der Lebensgemeinschaften
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1954
- SeitenS. 151-167
- Illustrationen2 Abb., 1 Tab., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200142627
- Quelle
- Abstract1. Lebensgemeinschaften (Biozönosen) sind durchaus konkrete, räumlich begrenzte Gemeinschaften verschiedener Lebewesen, die untereinander und mit ihrem Lebensraum durch ökologisch-physiologische Bindungen und Beziehungen mehr-minder fest verbunden sind. 2. Als konkrete Grundlage der Biozönotik (Pflanzensoziologie und ökologische Tiergeographie) werden die allgemeine Struktur und Ökologie, die räumliche Anordnung, die Dynamik und die Begrenzungszonen der Lebensgemeinschaften besprochen. , Eine Analyse der räumlichen Anordnung läßt charakteristisch ineinander ,,verschachtelte", soziologisch verschiedenwertige, abhängige, selbständige und komplexe Biozönosen erkennen. Die Begrenzungszonen der Lebensgemeinschaften sind durch chemisch-physikalisch, auto-biologisch «der soziologisch bedingte „Stufen" zwischen den Lebensorten und Lebensräumen bedingt. 3. Die wesentlichen Struktureigentümlichkeiten natürlicher Sippeneinheiten (Verbindung der Einzelindividuen durch das kontinuierlich-körperliche Band der Keimbahn, scharfe Begrenzung der Einheiten beim Ausfall der sexuellen Querverbindungen, divergierende phylogenetische Entwicklung) und konkreter Lebensgemeinschaften (keine kontinuierlich-körperlichen, sondern vieldimensionale ökologisch-physiologische Verbindungen der Einzelindividuen, keine scharfe Begrenzung, Mischbarkeit und räumliche Verflechtung der Biozönosen werden durch Schemata eines genealogischen Stammbaumes und des engverfilzten Netzwerkes eines Ausschnittes der Biosphäre) verdeutlicht. Biozönotische Grundeinheiten sind abstrakte „Modelle" konkreter Lebensgemeinschaften; sie sollen als solche die floristisch-faunistische Zusammensetzung, allgemeine Struktur und Ökologie relativ häufiger (also statistisch erfaßter) organismischer Vergesellschaftungen möglichst weitgehend repräsentieren. Die verschiedene ökologische Wertigkeit konkreter Lebensgemeinschaften läßt sich nur durch die Koordinierung entsprechender Grundeinheiten: Synusien, Biozönosen (im engeren und abstrakten Sinn dieses Begriffes) und Komplexe darstellen. 5. Die ordnende Biozönotik kann sich — zum Unterschied von der biologischen Taxonomie — nicht auf ein in der Natur vorgegebenes hierarchisches Prinzip stützen. An einem Beispiel wird die konstruktive Natur aller höheren biozönotischen „Einheiten" dargelegt. Die konkreten Gegebenheiten der Biosphäre lassen sich nur durch mehrere, völlig gleichberechtigt nebeneinander stehende biozönotische Schemata einigermaßen ausdrücken (etwa durch eine topographisch ökologische, von der räumlichen Anordnung der Lebensgemeinschaften ausgehende und eine physiognomisch-ökologisch-standörtliche, von den dominierenden Lebensformen ausgehende Klassifikation). — Dem Wesen der Lebensgemeinschaften entspricht in keiner Weise Systematisierung, sondern nur eine möglichst vielseitige und plastische Darstellung.
- Schlagwörter
- Klassifikation
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