- Standardsignatur14217
- TitelBehindert die Förderung der Erstaufforstung die Offenhaltung der Landschaft?
- Verfasser
- ErscheinungsortStuttgart
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 273-280
- Illustrationen3 Abb., 6 Tab., 35 Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200141924
- Quelle
- AbstractIn vielen ländlichen Räumen ist der Waldanteil im Zuge des Agrarstrukturwandels in den letzten Jahrzehnten deutlich angestiegen. Dies kann zu einem Verlust naturschutzfachlich wertvoller offener und halboffener Lebensräume führen und birgt häufig Konflikte mit einer touristischen Nutzung. Deswegen wird vielerorts das Ziel der Offenhaltung der Landschaft verfolgt. Dabei gerät die flächig angewandte Förderung der Erstaufforstung in die Kritik. Der Beitrag analysiert vergleichend die Förderung der Aufforstung und Offenhaltung am Beispiel des Landes Baden-Württemberg. Bei der Gegenüberstellung landesweiter Durchschnittswerte zeigt sich, dass die für die Aufforstungsförderung eingesetzten Mittel im Vergleich zum Volumen von Förderprogrammen, die der Offenhaltung zugute kommen, marginal sind. In ihrem Beitrag zur Waldflächenzunahme tritt die gezielte Aufforstung zudem weit hinter die natürliche Wiederbewaldung zurück und ist in den letzten Jahren stark rückläufig. Ein regionalspezifischer Vergleich anhand der Situation in Beispielgemeinden führt zu dem Schluss, dass die Aufforstungsförderung vor allem im Mittelbereich mäßiger Ertragslagen einen Anreiz zur Aufforstung gibt. Eine Aufforstungsentscheidung wird allerdings meist nicht im Zuge einer finanziellen Abwägung, sondern eher aufgrund von arbeitsorganisatorischen Überlegungen (z.B.Verknüpfung mit Erwerbstätigkeit außerhalb der Landwirtschaft getroffen und die Förderung lediglich mitgenommen. Dies führt zu dem Schluss, dass die derzeitige Förderpolitik, die auch in der neuen Periode 2007-2013 nicht entscheidend geändert wurde, regional wesentlich stärker differenziert werden sollte. Die Förderung sollte in integrative regionale Leitbilder für die Landschaftsentwicklung einfließen, die auch die bisher ungelenkte Waldzunahme durch Sukzession ins Visier nehmen. Solche alternativen Förderstrategien könnten mithilfe der Einrichtung einer Experimentierklausel für Modellgebiete im kleineren Rahmen getestet werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation913 (Beziehungen zwischen Wald und landwirtschaftlich genutzten Flächen (Acker, Wiese, Weide usw.). Waldrodungen; Aufforstungen von landwirtschaftlichen Flächen; Wechselwirtschaft, wandernde Waldfeldwirtschaft. (Politik); Landnutzung [Siehe auch UDC 332.3 Landnutzung und Unterteilung für Querverweise und auch UDC 711.4 Landnutzung; UDC 712.2 Landschaftsplanung im allgemeinen])
907.1 (Natur- und Landschaftsschutz)
[430] (Deutschland, 1990-)
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