Standardsignatur
Titel
Staudamm Kartell – Projekt und Bauausführung
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Erscheinungsjahr
2007
Seiten
S. 83-90
Illustrationen
6 Abb., 2 Tab., 2 Lit. Ang.
Material
Artikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
Datensatznummer
200141627
Quelle
Abstract
Der Staudamm Kartell ist Anlageteil des Kraftwerkes Kartell der Elektrizitäts- und Wirtschaftsbetriebe der Gemeinde St. Anton/Arlberg. Die Dammkrone liegt auf Seehöhe 2053 m ü. A., das Schüttvolumen beträgt 840 000 m3. Das Schüttgut ist ausschließlich aus den im Becken abgelagerten Lockermassen gewonnen. Der zentrale Kern besteht aus Grundmoräne 0/60 mm; die Übergangszonen vornehmlich aus umgelagerter Moräne, die Stützkörper ebenfalls aus umgelagerter Moräne und Hangschutt, der wasserseitige Keil und der Filter aus Brechgut der bei der Kerngewinnung anfallenden Steine. Der gesamte Kern ist auf Fels gegründet. Auf dessen Oberfläche ist nach Abtrag lokaler gestörter Bereiche im Spritzbetonverfahren eine Schicht aus Moräne 0/6 mm, vergütet mit 2 % Bentonit, aufgebracht worden. Im weiteren Anschlussbereich wurde Moräne 0/30 mm, ebenfalls mit 2 % Bentonit vergütet, eingebaut. Alle eingebauten Lockermassen haben eine ausgeglichene Körnungskurve, sind kaum plastisch und sehr gut verdichtbar. Der Kern ist technisch dicht, bei entsprechender Einbauplanung und Vorratsbewirtschaftung konnte eine homogene Schüttung bei nur unwesentlicher Beeinträchtigung durch Schlechtwetter erzielt werden. Der gesamte Damm erwies sich bei der Schüttung als weitgehend volumsbeständig. Die maximale Kronensetzung nach Bauende bis zum ersten Vollstau beträgt 5 cm. Das Becken liegt im weitgehend undurchlässigen Kristallin, der vom Kontrollgang aus abgebohrte und injizierte Dichtschirm konnte auf eine Tiefe von 20 m beschränkt werden. Über den Kontrollgang sind der Grundablass und die Sperrkammer der Triebwasserführung wintersicher zugänglich.