- Standardsignatur12142
- TitelEinfluss unterschiedlicher Hiebsformen auf die Naturverjüngung eines Traubeneichen-Buchen-Mischbestandes : Der Versuch "Mastlager" der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz im Forstamt Wasgau (früher Eppenbrunn)
- Verfasser
- ErscheinungsortTrippstadt
- Verlag
- Erscheinungsjahr2007
- SeitenS. 23-56
- Illustrationen8 Abb., 10 Tab., zahlr. Lit. Ang.
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200141173
- Quelle
- AbstractIn einem ca. 300jährigen Traubeneichen-Buchen-Mischbestand im Pfälzer Wald auf einem typischen Standort (mäßig frische bis frische, mäßig nährstoffversorgte podsolige Braunerde aus Hauptbuntsandstein) legte die Forstliche Versuchsanstalt Rheinland-Pfalz im Eichenmastjahr 1989 einen Versuch zur natürlichen Verjüngung der Traubeneiche mit den drei Hiebsvarianten Femelschlag, Gruppenschirmschlag und Großschirmschlag an. Von 1993 bis 2002 wurde der Versuch nahezu jährlich vom Institut für Waldbau der Universität Göttingen aufgenommen. Ergebnisse: 1. Der Großschirmschlag wurde durch den Sturm von 1990 so stark aufgelichtet, dass etwa die Hälfte der Fläche Freiflächencharakter erhielt, auf der Restfläche blieb ein lichter bis räumdiger Schirm erhalten. Die Eichen- und Buchenkeimlinge aus der ersten Mast von 1989 konnten sich gut etablieren und bildeten 13 Jahre später eine relativ homogene, dicht geschlossene Dickung mit vorwüchsigen Eichen auf 60 % der Aufnahmekreise. Auf den restlichen 40 % dominierte die Buche im Höhenwachstum, war aber in erheblich geringerer Dichte als die Eichen vertreten. Der ständig, wenn auch mäßig sinkende Anteil der Eichen an der Gesamthöhensumme (Summe der Pflanzenhöhen auf einem m2) ist ein Zeichen für die überlegene Konkurrenzstärke der Buche, was spätestens im Läuterungsstadium Eingriffe zur Förderung der Eichen notwendig machen wird. 2. Gruppenschirmschirm- und Femelschlag stellten Varianten der Verjüngungsform Femelschlag dar, von denen der erste etwas größere und hellere (nach den ersten Nachlichtungen zunächst 36, später 26 % der Freilandstrahlung) Kronendachunterbrechungen, der zweite kleinere und dunklere schaffte (anfänglich 26, später 23 % der Freilandstrahlung). Die meisten Keimlinge aus der Anfangsmast starben innerhalb der ersten beiden Jahre wieder ab. Erst nach einer Nachlichtung und einer zweiten Mast 1992 etablierte sich eine Verjüngung, die durch weitere Masten geringfügig ergänzt wurde. Sie stellte bei der letzten Aufnahme einen lückigen, oft von Buchen dominierten Jungwuchs dar. Eichenverjüngung unter dem Schirm alter Bäume blieb deutlich niedriger und schwächer als außerhalb des Kronenbereichs, ohne dass sich die Belichtung unterschied. Die Buchen wiesen unter den Kronen einen geringeren Wachstumsrückgang auf. Im Laufe der Beobachtungszeit nahm die Dichte der Eiche laufend ab, der Höhenzuwachs blieb erheblich geringer als auf der Großschirmschlagfläche, die Höhensummen der Eichen und der Anteil an der Gesamthöhensumme gingen ständig zurück. Neben den nicht ausreichenden Strahlungsverhältnissen und den sonstigen Wirkungen der Überschirmung hat auch Rehwildverbiss zu diesem ungünstigen Ergebnis beigetragen. Die Belastungen für die Eichen waren auf der Femelschlagfläche stärker ausgeprägt als auf der Gruppenschirmschlagfläche. Im Gegensatz dazu steht die positive Entwicklung des Buchenanteils in beiden Hiebsformen. Alle Parameter besaßen eine zunehmende Tendenz. Bei der letzten Aufnahme enthielten nur noch 6ş12 % der Aufnahmekreise führende Eichen, auf den restlichen war zum größten Teil gar keine Verjüngung vorhanden, oder die Buchen dominierten nach Höhe und Anzahl. 3. Der Versuch erlaubt die praktische Schlussfolgerung, dass bei der natürlichen Verjüngung eines Traubeneichen-Buchen-Mischbestandes kleinflächige Verjüngungsverfahren wie der Femelschlag zu buchenreichen Verjüngungen mit wenigen und meist rasch überwachsenen Eichen führen. Ein Eichenbestand lässt sich am sichersten mit einem rasch geräumten Großschirmschlag erzielen. Wenn dennoch diese bewährte Hiebsform vermieden werden soll, sollte ein Femelschlag mit Lochhieben oder sehr lichten Gruppenschirmhieben von mindestens 50 m Durchmesser begonnen werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser