Gedanken eines Naturwissenschafters über die Schutz- und Sozialfunktionen des Waldes

Wien

1978

S. 301-316

37 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200141076

1. Sozial-, Schutz- und Nutzfunktionen des Waldes werden in ihrer untrennbaren Gesamtheit dargestellt unter Berücksichtigung ihrer Wechselbeziehungen sowie ihrer Einflüsse auf die Stabilität des Ökosystems Wald. 2. Fern- und Langdzeitwirkungen des Waldes, bzw. von Eingriffen in den Wald, auf die natürliche, politische und soziale Umwelt des Menschen werden kurz erläutert. 3. Eine Darstellung der Sozial- und Schutzfunktionen des Waldes in verschiedenen Klimazonen zeigt die besondere Stellung des europäischen sommergrünen Laubwaldes als Träger spezieller Sozialfunktionen (z.B. Erholungsverkehr). Über die Tragfähigkeit des Waldes unter diesen Bedingungen ist wenig bekannt. In anderen Klimazonen (mit borealen Nadelwald, Hartlaubwald, tropischen Trocken- und Feuchtwäldern) ist meist die Schutz- und Nutzfunktion unlösbar verbunden, und die Sozialfunktion spielt eine sehr randliche Rolle. Aber namentlich in tropischen Wäldern kann sich die Nutzfunktion, z.B. über die Produktion von offizinellen Pflanzen und Nahrung, sehr wohl auch als Sozialfunktion auswirken. Die Schwierikeiten bei der Einrichtung von tropischen Nutzwäldern mit Schutz- und Nutzfunktion wird anhand besonderer Verjüngungsverhältnisse erklärt. 4. Anhand eines zentralamerikanischen Beispiels wird der mögliche Einbau von Schutz- und Nutzwald in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten der feuchten Gebirgstropen vorgestellt. Die besondere Empfindlichkeit dieses Ökosystems gegenüber anthropogenen Einflüssen wird betont. 5. Verständnis für die verwickelten landschaftsökologischen Zusammenhänge zu wecken, dürfte nicht nur bei uns, sondern erst recht in tropischen Problemgebieten eine Erziehungsfrage sein.