- Standardsignatur627
- TitelStandortliches aus den österreichischen Uralpen und Schieferbergen
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1925
- SeitenS. 396-420
- MaterialArtikel aus einer ZeitschriftUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200140868
- Quelle
- AbstractWenn ich zum Schluß noch eine kurze Rückschau halte, dann kommt mir erst so recht die Tatsache niederdrückend zum Bewußtsein, daß wir erst am Anfange der bodenkundlichen und standortlichen Erforschung unserer schönen Alpenländerheimat stehen; gewaltige Arbeit ist von den Land- und Forstwirten sowie von den Bodenkundlern trotz vieler verdienstlicher Untersuchungen von W. Leningen, L. Tschermak und anderen noch zu leisten. Was ich bot, konnte bloß eine kleine Anregung und ein schüchterner Versuch sein. Nur dem Zusammenwirken vieler, Wissenschaftler sowohl wie Männer aus dem Berufsleben, wird es gelingen, eine Boden- und Standortskunde unserer Ostalpen zu schaffen, auf der die Nachkommen freudig auf- und weiterbauen können, zum Heile unserer Volkswirtschaft. Vielfach tut dazu eine Vertiefung der naturwissenschaftlichen Grundlagen der Bodenkunde und Standortslehre an den Fachschulen not; gar viele Schüler, z.B. forstlicher Lehranstalten, sehen noch immer nicht den hohen Nutzen naturwissenschaftlicher Grundlagen für den Wirtschafter ein und versäumen es, an der Unterrichtsanstalt sich fast mühelos das zu erwerben, was im Berufe draußen kaum mehr nachzuholen ist. In erster Linie stehen da geologisch-gesteinskundliche Kenntnisse und eine gewisse Vertrautheit in der Bestimmung unserer Schlagpflanzen und Waldunkräuter; viele unserer Standortskundler haben schon wiederholt, aber ohne greifbaren Erfolg, auf die Wichtigkeit von Untersuchungen in der Richtung hingewiesen, daß Berufsmänner draußen die Pflanzengemeinschaften des Waldes vom verlichtenden Bestand über den Kahlschlag hinaus bis zum Wiederschlusse des Jungwaldes verfolgen. Aus den Pflanzen und aus den Gesteinen können Eilige manches ablesen, was einen Rückschluß auf die bodenkundlichen Eigenschaften der Standorte gestattet; dies ist insbesondere für den Forsttechniker der politischen Verwaltung von höchstem Werte, der ja gezwungen ist, in verhältnismäßig kurzer Zeit ein Urteil darüber abzugeben, ob und in wlechem Ausmaße auf einer bestimmten Fläche Kahlhiebe mit Rücksicht auf die Walderhaltung und den Schutz der Bodenkraft gestattet werden dürfen.
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