Der Beitrag der Forstwirtschaft zur Entwicklung der von der Natur benachteiligten Gebiete

Wien

1975

S. 313-314

Unselbständiges Werk

200140790

Der grobe Versuch, den Anteil der Forstwirtschaft an der Wertschöpfung der Berggebiete am Beispiel Oesterreichs umfassend anzuschätzen, ergibt einen weit höheren Anteil der Forstwirtschaft am Bruttonationalprodukt als gewohnt, entspricht aber der Wertschätzung, die die Oeffentlichkeit — je dichter besiedelt ein Land, um so mehr — dem Walde und der Forstwirtschaft entgegenbringt. Er ist aber auch ein Beispiel dafür, daß das vom Umweltschutz geprägte Wort vom „Verursacherprinzip" als Zahllast auch positiv als Vergütungsrecht verstanden werden kann. Wenn Leistungen der Forstwirtschaft, die Beiträge zur Gesamtwirtschaft in mehr als doppelter Höhe des forstlichen Endproduktionswertes bewirken, dieser nur Betriebserfolge um die roten Zahlen bringen, kann eine Fortsetzung aller dieser Leistungen nicht erwartet werden. Es müssen rasche und wirksame Hilfe Stellungen gegeben werden. Vom weltmarktgeprägten Holzpreis kann für den Bergwald auf Dauer Hilfe nicht erwartet werden, weil dazu dessen Wettbewerbsnachteil zu groß ist. Generelle Bewirtschaftungszuschüsse wären zwar der wirksamste Weg, sind aber wegen der dazu erforderlichen Mittel nicht rasch genug zu realisieren. Folgende Maßnahmen, wie sie in Beschlüssen der GEA schon behandelt wurden, erscheinen rasch realisierbar und dringend: 1.) Ein Stop für neue wirtschaftspolitische, vor allem gesetzliche belastende Maßnahmen des Staates; ein Belastungsstopp auch auf marktwirtschaftlichem Gebiete erscheint nicht realistisch. 2.) Eine Entlastung von Fixkosten steuerlicher Art, da die Beschränkungen der Verfügungsgewalt über das Waldvermögen eine Sonderstellung desselben rechtfertigen. 3.) Ein Anspruch auf Uebernahme objektbezogener, betriebsfremder Lasten, die die Oeffentlichkeit von der Forstwirtschaft erwartet, die aber für diese zu drückend sind; als ein Beispiel seien die Förderungsmaßnahmen im Schweizer Schutzwald angeführt.